Vergoldeter Kopf einer Buddha-Statue im Garten des Shaolin Temple Europe am 23. November 2023 in Otterberg.
Vatikan: Verantwortung für Frieden verbindet

Vesakh – Am Donnerstag feiern Buddhisten ihren höchsten Feiertag

Bonn ‐ Ein noch junger Feiertag: 1999 erkannten die Vereinten Nationen den einheitlichen „Internationalen Tag des Vesakh“ an. Ein Ziel ist die Schaffung von Gemeinschaft – trotz unterschiedlicher Traditionen weltweit.

Erstellt: 21.05.2024
Aktualisiert: 21.05.2024
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Das Vesakh-Fest findet immer in der ersten Vollmondnacht im Mai statt (diesmal: 23. Mai). Es erinnert an die Geburt von Siddharta Gautama (Buddha), seine Erleuchtung unter dem heiligen Feigenbaum, seinen Tod und den damit verbundenen Übergang ins Nirwana: Im buddhistischen Glauben bedeutet dies den Austritt aus dem Kreislauf des Leidens in den Zustand der Vollkommenheit. So stehen an diesem Tag die fünf „Silas“ im Mittelpunkt, also die sittlichen Gebote des Buddhismus: keine Lebewesen töten oder verletzen, nicht stehlen, keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen, nicht lügen oder unheilsam reden und keine Rauschmittel konsumieren.

In vielen asiatischen Ländern finden zu diesem Anlass farbenfrohe Prozessionen zu Tempeln und Puja-Zeremonien statt. Es wird rezitiert und meditiert; Opferrituale mit Blumen, Räucherstäbchen und Kerzen zur Ehrerweisung des Buddha werden vollzogen oder gefangen gehaltene Tiere, insbesondere Vögel, werden freigelassen. Die bewusste Suche nach Gemeinsamkeiten steht im Vordergrund. Buddhisten zelebrieren beim Vesakh-Fest Verbundenheit und Einheit mit sich selbst und anderen und auch mit dem Kreislauf des Lebens.

Vatikan schickt Grußbotschaft

Zum buddhistischen Vesakh-Fest hat der Vatikan die gemeinsame Verantwortung von Christen und Buddhisten für Frieden und Versöhnung betont. Die anhaltende Eskalation von Konflikten auf der ganzen Welt erfordere Aufmerksamkeit für Frieden und ein tieferes Nachdenken über die eigene Rolle, schrieb der Präfekt der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, in einem am 6. Mai veröffentlichten Grußwort an die „lieben buddhistischen Freunde“.

Der Leiter des Dikasteriums forderte mehr Engagement für Versöhnung. Dem Hass und dem Wunsch nach Rache müssten ein Ende gesetzt und die Wunden geheilt werden, die Kriege der Menschheit und der Erde zugefügt hätten. Würden die tieferen Ursachen von Konflikten und Gewalt nicht richtig angegangen, sei der Beginn eines dauerhaften Friedens eine Illusion.

KNA

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