Nach Überfall der Hamas auf Israel droht Ausweitung der Kämpfe

Missio: Kirche als Friedensvermittlerin im Nahen Osten gefragt

München/Aachen ‐ Der Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel hat sehr viele Menschen schockiert. Die Kampfhandlungen drohen nun auf andere Länder im Nahen Osten überzugreifen. Missio München erinnert daher an die mögliche Schlüsselrolle der Kirche für den Frieden.

Erstellt: 12.10.2023
Aktualisiert: 16.10.2023
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Nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel und einer drohenden Ausweitung der Kampfhandlungen auf mehrere Nachbarländer sieht das internationale katholische Hilfswerk missio München die Kirche in einer Schlüsselrolle. Die Kirche sei ein äußerst wichtiger Anknüpfungspunkt für Friedensvermittlungen im Nahen Osten, sagte missio-Sprecherin Barbara Brustlein am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Im Zuge des Weltmissionsmonat sind derzeit Partner des Hilfswerks aus dem Libanon, Syrien und Ägypten in Bayern und der Pfalz unterwegs.

Um mögliche Spendeneinbrüche macht sich missio nach den Worten seiner Sprecherin keine Sorgen. „Wir erhoffen uns im Gegenteil, dass die Menschen genauer auf die Region schauen und mit uns gemeinsam über das kirchliche Netzwerk vor Ort der Bevölkerung zur Seite stehen“, sagte Brustlein. Außerdem wüssten die Spender von missio, dass ihr Geld ausschließlich über kirchliche Netzwerke zu den Menschen gelange und nicht an Regierungen oder gar Terrorgruppen. Die aus Israels Nachbarländern eingeladenen Gesprächspartner nähmen glaubhaft „eine überpolitische Haltung für den Frieden“ ein.

Missio Aachen warnt unterdessen vor den Konsequenzen, die eine mögliche Ausweitung des Krieges auf Partnerländer haben könnte. Im Libanon litten die Menschen schon zunehmend unter einer schweren Wirtschaftskrise. „Würde jetzt das Land auch noch in einen Krieg verwickelt, wäre der Alltag für die Menschen kaum noch auszuhalten, der Auswanderungsdruck würde steigen, was auch für christliche Gemeinschaften gilt“, erklärte das Hilfswerk auf Anfrage. Die Partnerorganisationen seien wichtige Anlaufstellen für die Menschen - und blieben auch trotz Krisen vor Ort. „Sie setzen sich über politische und religiöse Grenzen hinweg für soziale Gerechtigkeit, Verständigung und Frieden ein.“

(KNA)

12.10., 15.45 Uhr: ergänzt um Stellungnahme von missio Aachen.