Länder der Afrikanischen Union (ohne Marokko) mit ihren Flaggen.
Bislang lediglich Südafrika vertreten

Scholz will Afrikanische Union in G20 aufnehmen

Addis Abeba/Johannesburg  ‐ Bundeskanzler Scholz befindet sich derzeit auf Ostafrika-Reise. Im äthiopischen Addis Abeba traf er auf Azali Assoumani, den Präsidenten der Komoren. Der Inselstaat sitzt derzeit der Afrikanischen Union (AU) vor.

Erstellt: 05.05.2023
Aktualisiert: 05.05.2023
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Aktivisten und Experten in Afrika begrüßen eine Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Aufnahme der Afrikanischen Union (AU) in die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) zu unterstützen. „Wenn das passiert, hätte Afrika ein wichtiges Forum, seine Probleme und Sorgen als Kollektiv einzubringen“, sagte Politologe Steven Gruzd vom Südafrikanischen Institut für Internationale Angelegenheiten am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zudem wäre der historisch vernachlässigte Kontinent stärker in „Diskussionen rund um die Weltordnungspolitik“ eingebunden.

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Bislang ist Südafrika als einziges Land Afrikas bei den G20 vertreten, die aus 19 Ländern und der Europäischen Union bestehen. Dadurch allein sei aber nicht sichergestellt, dass Afrikas Interessen vertreten werden, so Gruzd. Aus „Respekt vor dem Kontinent“ und seinen vielen Staaten kündigte Scholz bei seiner derzeitigen Afrika-Reise an, sich für die Aufnahme des Staatenbundes aus 55 afrikanischen Ländern einsetzen zu wollen.

Auch die Entwicklungsorganisation ONE begrüßte den Schritt: „Die heutige Unterstützung des Bundeskanzlers für die Afrikanische Union ist genau das, was wir brauchen, wenn wir davon sprechen, eine 'Partnerschaft mit Afrika auf Augenhöhe' voranzutreiben“, so der Deutschland-Direktor der ONE, Stephan Exo-Kreischer. Die Aufnahme in die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sei „der Bedeutung des afrikanischen Kontinents angemessen und längst überfällig“.

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Mit seiner Unterstützung für die Aufnahme der Afrikanischen Union in die G20 griff Bundeskanzler Scholz einen Vorschlag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron aus dem vergangenen November auf.

dr/KNA

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