Mariano Crociata, Bischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno und COMECE-Präsident bei der Frühjahrsversammlung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, am 22. März 2023 in Rom.
Nachfolger des Luxemburger Kardinals Hollerich

Italiener leitet künftig EU-Bischofskommission COMECE

Bei ihrer Frühjahrsversammlung hat die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft einen neuen Vorsitzenden gewählt. Dessen Diözese liegt nicht weit von Rom entfernt.

Erstellt: 23.03.2023
Aktualisiert: 23.03.2023
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Die EU-Bischofskommission COMECE hat Mariano Crociata (70) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bischof der italienischen Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno und bisherige Erste Vizepräsident löst den Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (64) ab, der sich nach fünf Jahren nicht erneut zur Verfügung stellte.

Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Rom bestimmten die Delegierten aus den Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten zugleich den französischen Erzbischof Antoine Herouard (66) sowie die Bischöfe Nuno Bras da Silva Martins (59) aus Portugal, Rimantas Norvila (65) aus Litauen und den Dänen Czeslaw Kozon (71) von der Nordischen Bischofskonferenz zu Vizepräsidenten. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck (58) gehört damit nicht mehr zum führenden Kreis der COMECE.

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Crociata kommentierte seine Wahl mit den Worten, diese Zeit sei „entscheidend für Europa und die Kirche“. Einigkeit und Solidarität seien nötiger denn je. „Sie sollten uns durch die vielen Übergänge leiten, mit denen unsere Gesellschaften konfrontiert sind“, sagte er.

Der Sizilianer Crociata wurde 2007 Bischof von Noto im Süden seiner Heimatinsel. Ein Jahr später ernannte ihn Benedikt XVI. zum Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, so dass er die Bistumsleitung wieder abgab. Papst Franziskus übertrug ihm 2013 die Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno südöstlich von Rom. In der Italienischen Bischofskonferenz führte Crociata seit 2015 die Bildungskommission.

Am Donnerstag treffen die neugewählte COMECE-Spitze und die übrigen Delegierten mit Papst Franziskus zusammen. Themen der Begegnung werden Friedensförderung, der Migrations- und Asyl-Pakt der EU sowie die Europawahlen 2024 sein. Sitz des Generalsekretariats der COMECE ist Brüssel.

Papst an Europas Bischöfe: EU muss begeistern

Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat am Donnerstag für ein geeintes Europa geworben. Die EU habe eine Zukunft, wenn sie wirklich eine Union sei, in der Einheit in der Vielfalt herrsche, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der EU-Bischofskommission COMECE im Vatikan. Die Delegierten aus den Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten tagen derzeit in Rom.

Diese Einheit sei möglich, wenn es eine starke Inspiration gebe, die fruchtbar sei, Menschen begeistere und neue Generationen anziehe, so Franziskus weiter. Die Kirche habe dabei die Aufgabe, „Menschen auszubilden, die die Zeichen der Zeit lesen und das europäische Projekt in der heutigen Geschichte zu deuten wissen“.

Besonders wichtig sei dabei das Engagement für den Frieden. So müsse den Politikern auch immer wieder gesagt werden, dass Krieg ein Versagen der Politik und der Menschlichkeit sei, forderte der Papst insbesondere angesichts des Ukraine-Kriegs. Er rief die europäischen Bischöfe der COMECE auf, dazu ihren Beitrag zu leisten. Als „Brücke zwischen den Kirchen in Europa und den Institutionen der Union“ hätten sie den Auftrag, Beziehungen zu schaffen, Begegnungen zu ermöglichen und den Dialog zu fördern. Dies sei bereits ein Beitrag zum Frieden, erklärte das Kirchenoberhaupt. Um diesen voranzutreiben bräuchte es zudem Prophetie, Weitsicht und Kreativität. (KNA)

KNA

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