Russische Bischöfe und Renovabis-Chef Schwartz
Bild: © Renovabis
„Sind und bleiben an der Seite der Menschen“

Renovabis-Chef: Hilfswerk hilft weiter Notleidenden in Russland

Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis unterstützt trotz des Kriegs in der Ukraine nach wie vor soziale Projekte seiner Partner in Russland. „Wir stehen weiter an der Seite der Menschen in Not“, erklärte Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz am Freitag in Freising.

Erstellt: 11.11.2022
Aktualisiert: 11.11.2022
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Dies gelte auch für Länder, deren Politik Renovabis nicht teile oder deren staatliches Vorgehen die katholische Solidaritätsaktion gar verurteile.

Die soziale Lage habe sich in Russland durch die westlichen Sanktionen nochmals verschärft, sagte Schwartz. Die Projekte der Caritas und in den Diözesen litten unter hoher Inflation und Versorgungsengpässen. „Unsere langjährigen Partner können aber weiter auf Renovabis zählen“, versicherte der Hauptgeschäftsführer nach einem Treffen mit der Katholischen Russischen Bischofskonferenz in Sankt Petersburg. Die wichtigen Dienste für Kinder und Jugendliche, für Familien, Alte, Obdachlose und Behinderte sowie die Seelsorge würden gerade jetzt dringend gebraucht.

Zugleich betont der Renovabis-Chef die Bedeutung des Dialogs: „Der Kontakt darf nicht abreißen und wir müssen im Austausch bleiben.“ Nur dadurch bleibe Vertrauen erhalten und könnten Perspektiven für einen Neuanfang in der Zeit nach dem Krieg gegen die Ukraine entwickelt werden.

In der Russischen Föderation gibt es nach Angaben von Renovabis vier katholische Diözesen mit rund 200 Kirchengemeinden: Nordwest- und Zentralrussland mit dem Bischofssitz Moskau, Südrussland mit Saratow an der Wolga, Westsibirien mit Nowosibirsk und Ostsibirien mit Irkutsk. Da die katholischen Christen sehr zerstreut seien, prägten die erheblichen Entfernungen das kirchliche Leben. Die sozialen Angebote der katholischen Kirche, insbesondere in den landesweit 60 Caritaszentren und -projekten mit rund 200 Mitarbeitenden, würden immer allen Menschen gelten und schlössen die häufig orthodoxen oder atheistischen Nachbarn mit ein.

KNA/Renovabis