Konflikt in Kolumbien kostete 220.000 Menschenleben
Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien hat von 1958 bis 2012 mindestens 220.000 Menschenleben gefordert. 25.000 Menschen seien spurlos verschwunden, mehr als 4,7 Millionen zu Binnenflüchtigen geworden, heißt es in einer Studie des Nationalen Historischen Instituts (CNMH), die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellt wurde.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien hat von 1958 bis 2012 mindestens 220.000 Menschenleben gefordert. 25.000 Menschen seien spurlos verschwunden, mehr als 4,7 Millionen zu Binnenflüchtigen geworden, heißt es in einer Studie des Nationalen Historischen Instituts (CNMH), die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellt wurde.
Die Untersuchung trägt den Titel „Genug jetzt, Kolumbien – Erinnerungen von Krieg und Würde“. Sie wurde im Zuge des Gesetzes „Gerechtigkeit und Frieden“ erstellt und soll in Kürze an Staatspräsident Juan Manuel Santos übergeben werden. Ob die Studie auch offiziell anerkannt wird, gilt als offen.
In Kolumbien hatten im Oktober 2012 Friedensgespräche in Oslo zwischen der Regierung und der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC begonnen. Sie werden seitdem in Etappen im kubanischen Havanna fortgesetzt. Kolumbiens Unterhändler stellten in Aussicht, die FARC nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen. Der Dialog diene nicht dazu, den bewaffneten Konflikt im Land zu verlängern, sondern ihn zu beenden.
Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein. Neben der FARC sind in Kolumbien auch rechtsgerichtete Paramilitärs für Menschenrechtsverbrechen verantwortlich.