„Solwodi“ begrüßt Verbot von Sexkauf in Nordirland

Prostitution ‐ Der Kauf von Sex soll in Nordirland künftig unter Strafe stehen. Dafür sprach sich die Mehrheit des Regionalparlaments in der vergangenen Woche aus. Bislang waren Zuhälterei und das Betreiben von Bordellen in Nordirland wie in ganz Großbritannien zwar verboten, der Kauf sexueller Dienstleistungen stand jedoch nicht unter Strafe. Das soll sich nun ändern.

Erstellt: 28.10.2014
Aktualisiert: 05.02.2024
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Die Frauen- und Menschenrechtsorganisation Solwodi begrüßte die Abstimmung des Nordirischen Regionalparlaments. „Mit der neuen Gesetzgebung kommt Nordirland eine Vorreiterrolle innerhalb Großbritanniens zu, ist es doch die erste Region im Vereinigten Königreich, die diesen Weg geht“, erklärte Solwodi am Dienstag in Hirzenach. Auch wenn das Gesetz noch nicht rechtskräftig ist, so gilt seine endgültige Verabschiedung als sicher.

Nordirland ist damit das zweite Land innerhalb weniger Wochen, das den Kauf von Sex bestraft. Erst Anfang Oktober hatte Kanada ein ähnliches Gesetz verabschiedet. „Kanada und Nordirland machen es vor: Es geht auch anders als in Deutschland!“, begrüßte die Solwodi-Gründerin Schwester Lea Ackermann am Dienstag die jüngsten Gesetzesinitiativen. „Vorher schon Schweden, Norwegen, Frankreich – die EU ist absolut auf dem richtigen Weg“, erklärte die Ordensfrau. Daran müsse sich auch Deutschland ein Vorbild nehmen.

Petition gegen Sexkauf in Deutschland

Mit der Petition „Mach den Schluss-STRICH!“ setzt sich Solwodi für ein Verbot des Kaufs von sexuellen Dienstleistungen in Deutschland ein. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation wurden bereits 22.000 Unterschriften gesammelt.

Bisher ist Europa ein Mosaik, was den gesetzlichen Umgang mit Prostitution angeht. Im Mittelpunkt stehen zwei gegenläufige Tendenzen. In Schweden und Finnland wird die Prostitution strafrechtlich verfolgt, in den Niederlanden und Deutschland dagegen ist sie weitestgehend legalisiert. Das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002 wird allerdings für den sprunghaften Anstieg von Zwangsprostitution verantwortlich gemacht. Deshalb plant die große Koalition derzeit eine Reform. CDU und SPD wollen gegen Männer, die wissentlich die Zwangslage von Opfern von Menschenhandel und Zwangsprostitution ausnutzen, strafrechtlich vorgehen. (lek mit Solwodi/KNA)

Mitmachen

Wenn auch Sie die Kampagne „Mach den Schluss-STRICH!“ unterstützen wollen, dann gibt es zwei Wege: Laden Sie den Aktions-Flyer mit Unterschriftenliste herunter, sammeln sie Unterschriften und schicken Sie diese an Solwodi Deutschland e. V. Propsteistr. 2 56154 Boppard-Hirzenach Tel: 06724 / 2232 Fax: 06724 / 2310 www.solwodi.de Oder unterzeichnen Sie direkt online unter:

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