Renovabis erinnert an den Zusammenbruch des Kommunismus
Auf die großen Erwartungen, die mit der epochalen Wende des Jahres 1989 verbunden waren, weist das Osteuropahilfswerk Renovabis anlässlich des kommenden Wende-Gedenktages am 9. November hin. „Für die Freiheit ist immer ein Preis zu entrichten“, zitiert Renovabis-Hauptgeschäftsführer P. Stefan Dartmann SJ eine der Gründergestalten der polnischen Solidarność-Bewegung, Bogdan Lis. Dieser Satz, mit Blick auf die unterdrückte Freiheitsliebe vieler Menschen während des Kommunismus formuliert, hat seinen eigenen Sinn auch für die Nach-Wendezeit.
Aktualisiert: 12.07.2015
Lesedauer:
Auf die großen Erwartungen, die mit der epochalen Wende des Jahres 1989 verbunden waren, weist das Osteuropahilfswerk Renovabis anlässlich des kommenden Wende-Gedenktages am 9. November hin. „Für die Freiheit ist immer ein Preis zu entrichten“, zitiert Renovabis-Hauptgeschäftsführer P. Stefan Dartmann SJ eine der Gründergestalten der polnischen Solidarnosc-Bewegung, Bogdan Lis. Dieser Satz, mit Blick auf die unterdrückte Freiheitsliebe vieler Menschen während des Kommunismus formuliert, hat seinen eigenen Sinn auch für die Nach-Wendezeit.
Die Chancen der 1989 und in den Folgejahren neugewonnenen Freiheit seien „sehr unterschiedlich genutzt worden“, betont Dartmann. „Neben vielen positiven Neuansätzen und Verbesserungen gibt es enttäuschte Verlierer und schamlose Profiteure, nicht selten auch eine ehemals kommunistische Elite, die Uniform, Partei und, wo gewünscht, auch jedwede Überzeugung wechselte, um dann möglichst schnell wieder alle möglichen Führungspositionen an sich zu reißen“.
Die Freude über die errungene Freiheit, die mit Blick auf den 9. November ihre volle Berechtigung habe, dürfe – so Dartmann – nicht vergessen lassen, dass „viele Verlierer der Transformation in Osteuropa einen Preis für diese Freiheit zahlen mussten und müssen“. Daraus resultiere gerade für uns Christen im Westen die Pflicht zur Solidarität mit bedürftigen und benachteiligten Menschen im Osten Europas. Auch Renovabis werde seinen Beitrag auf dem Weg in ein wirklich solidarisches Europa weiter leisten.
Mit Blick auf das Wende-Jubiläum hebt Dartmann auch hervor, dass viele Christen maßgeblich an den Umbrüchen beteiligt waren, die vor 25 Jahren zum Fall des Eisernen Vorhangs führten. Darüber dürfe aber „nicht in Vergessenheit geraten, dass unter den kommunistischen Regimen zahlreiche Gläubige schlimmen Verfolgungen ausgesetzt waren“. Vom Umfang her sei dies die gewaltigste Christenverfolgung der Geschichte gewesen.