Arbeitsgemeinschaft mahnt: Rassismus widersprechen

Flüchtlinge ‐ Zum Abschluss ihrer vierten Ost-West-Konferenz in Mainz hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) rassistische Proteste gegen Flüchtlinge scharf verurteilt. Wöchentlich gebe es rassistische Proteste gegen Flüchtlinge und deren Unterbringungen in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen, beklagte der Sprecherrat der Bundesarbeitsgemeinschaft am Dienstag in Berlin.

Erstellt: 02.12.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Zum Abschluss ihrer vierten Ost-West-Konferenz in Mainz hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) rassistische Proteste gegen Flüchtlinge scharf verurteilt. Wöchentlich gebe es rassistische Proteste gegen Flüchtlinge und deren Unterbringungen in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen, beklagte der Sprecherrat der Bundesarbeitsgemeinschaft am Dienstag in Berlin.

Seit Sommer vergangenen Jahres habe die Anzahl gewalttätiger Angriffe auf Flüchtlinge sowie rassistischer Hetze gegen Geflüchtete und Asylsuchende deutlich zugenommen, erklärte die 2010 in Dresden gegründete Arbeitsgemeinschaft. Mit Sorge blickten die Mitglieder der BAG K+R auf die gegenwärtigen Anti-Islamismus-Demonstrationen von Hooligans. „Wir sind über den Schulterschluss zwischen neonazistischen Strukturen, der Hooliganszene und kriminellen Rockerbanden besorgt, aus denen sich ein neuer Nährboden für rechtsextremen Terror entwickeln kann“, so die Arbeitsgemeinschaft.

Mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung forderte die BAG K+R eine Neustrukturierung aller in diesem Bereich beteiligten Politikfelder. Dabei dürfe es nicht mehr nur um Flüchtlingsnothilfe gehen, sondern um ein dauerhaftes Konzept einer offenen Gesellschaft, die auf Integration und Inklusion angelegt sei.

„Faire Asylverfahren, menschenwürdige Unterbringung und Integrationsleistungen sind zuallererst Aufgabe des Staates“, mahnte die Arbeitsgemeinschaft. Zusätzlich bedürfe es einer starken Zivilgesellschaft, die der Hauptakteur bei der Umsetzung von Willkommenskultur sei. (lek)

Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus

Die „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus – aktiv für Demokratie und Menschenrechte“ (BAG K+R) wurde 2009 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen, die mit ihrem Engagement gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihnen konstruktiv entgegentreten und sie überwinden will.