Kirchen richten Appell an den Klimagipfel
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Kirchen richten Appell an den Klimagipfel

Klimawandel ‐ Die Kirchen in Deutschland fordern vor der UN-Klimakonferenz eine Vorreiterrolle von Deutschland und Europa. Nur durch entschlossenes Handeln beim Klimaschutz könnten neue Fluchtursachen verhindert werden, mahnen die Vorsitzenden der evangelischen und katholischen Kirche in einer gemeinsamen Erklärung.

Erstellt: 25.11.2015
Aktualisiert: 25.11.2015
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Die Kirchen in Deutschland fordern vor der UN-Klimakonferenz eine Vorreiterrolle von Deutschland und Europa. Nur durch entschlossenes Handeln beim Klimaschutz könnten neue Fluchtursachen verhindert werden, heißt es in einer am Mittwoch in Bonn veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Andernfalls entstünden neue Fluchtursachen, mahnen die Kirchenvertreter vor dem Gipfel, der am Montag in Paris beginnt.

Nach mehr als 20 Jahren Verhandlungen auf der Ebene der Vereinten Nationen werde die Zeit knapp, um effektive Maßnahmen und Regelungen gegen die Erderwärmung zu treffen, so Marx und Bedford-Strohm weiter. Schon jetzt bedrohe der globale Klimawandel das Leben und die Lebensgrundlagen der schwächsten Teile der Weltbevölkerung. Dies zeige sich in extremen Wetterereignissen, Küstenerosion und Wasserknappheit, habe Auswirkungen auf Landwirtschaft sowie Fischerei und gefährde Ernährungssicherheit, Gesundheit und Wohlstand.

Erderwärmung begrenzen und Energiewende vorantreiben

Von Paris erwarte man nun ein erfolgversprechendes Klimaschutzabkommen und internationale Handlungsfähigkeit in Fragen der Umweltpolitik, betonen die Kirchenvertreter. Auf dem Gipfel soll ein Klimaabkommen geschlossen werden, das an die Stelle des Kyoto-Abkommens von 1997 treten soll. „Von Paris muss eine neue Dynamik ausgehen“, heißt es in der Erklärung.

Konkret fordern die Kirchen die Verantwortlichen auf, eine völkerrechtlich bindende Begrenzung der Erderwärmung zu verankern und den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Dabei pochen sie auf einen Korrektur- und Justierungsmechanismus, um die nationalen Klimaschutzzusagen zu überprüfen und notwendige Nachbesserungen einzufordern. Auch gelte es, den Bevölkerungsgruppen und Regionen beizustehen, die von klimabedingten Schäden und Verlusten besonders betroffen seien.

Zugleich heben Marx und Bedford-Strohm nicht nur die Bedeutung der Politik hervor, sondern auch die Verantwortung der einzelnen Christen und aller Bürger. Jeder Einzelne müsse sich für einen wirksamen Klimaschutz einsetzen. Letzten Endes gehe es darum, „unserer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung im gesellschaftlichen Handeln und im persönlichen Lebensstil gerecht zu werden.“

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