Bischof von Charkiw wünscht „mehr Aufmerksamkeit“ für Ukraine
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Bischof von Charkiw wünscht „mehr Aufmerksamkeit“ für Ukraine

Ukraine ‐ Der katholische Bischof der ukrainischen Großstadt Charkiw, Stanislaw Szyrokoradiuk, hat von Europa „mehr Aufmerksamkeit“ für die Probleme der Ukraine gefordert. „Die Ukrainer zahlen heute einen hohen Preis für ihre Unabhängigkeit“, sagte der Geistliche am Dienstag dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen.

Erstellt: 09.12.2015
Aktualisiert: 09.12.2015
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Der katholische Bischof der ukrainischen Großstadt Charkiw, Stanislaw Szyrokoradiuk (59), hat von Europa „mehr Aufmerksamkeit“ für die Probleme der Ukraine gefordert. „Die Ukrainer zahlen heute einen hohen Preis für ihre Unabhängigkeit“, sagte der Geistliche am Dienstag dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen. Hilfreich wäre nach seinen Worten die Aufhebung der Visumspflicht für Ukrainer, die in die EU reisen wollen. „Ein Visum ist im Moment nur schwer zu bekommen“, so Szyrokoradiuk.

Nach Angaben des Kindermissionswerks sind mehr als zwei Millionen Menschen vor den anhaltenden Kämpfen in der Ukraine auf der Flucht; mehr als 1,4 Millionen von ihnen seien Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Viele von ihnen hätten Zuflucht bei Verwandten und Bekannten gefunden. Andere lebten in Notunterkünften, die auch von der katholischen Kirche betrieben würden.

„In unseren Sozialzentren gibt es Lebensmittel und Kleidung für Bedürftige“, sagte Szyrokoradiuk. Besonders hob er die kirchlichen Erholungszentren für Kinder hervor. „Es ist ganz wichtig, dass die betroffenen Kinder dort für einige Zeit alle Probleme vergessen können.“ Der Bischof lobte in diesem Zusammenhang das Engagement des Kindermissionswerks, das Flüchtlingsfamilien in der Ukraine 2015 mit fast 800.000 Euro unterstütze. „Wir bekommen konkrete Hilfe für konkrete Projekte“, so Szyrokoradiuk.

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