Schick: Rebellenführer wegen Kindersoldaten vor Gericht stellen
Kindersoldaten ‐ Zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den Einsatz von Kindersoldaten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet. Rebellenführern und Militärs müsse der Prozess gemacht werden, wenn sie Kinder zum Dienst an der Waffe zwängen.
Aktualisiert: 10.02.2017
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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den Einsatz von Kindersoldaten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet. Rebellenführern und Militärs müsse der Prozess gemacht werden, wenn sie Kinder zum Dienst an der Waffe zwängen, sagte Schick am Freitag aus Anlass des Internationalen Tags gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar.
Der Erzbischof, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, forderte von der Politik unter anderem eine bessere Unterstützung für Organisationen, die gegen den Einsatz von Kindern eintreten.
Kinder seien anspruchsloser und wesentlich leichter zu manipulieren als Erwachsene, weswegen sie bewusst bei vielen Kriegshandlungen eingesetzt würden, so Schick weiter. „Kindersoldaten werden so ihres Rechts auf eine normale Entwicklung beraubt.“ Sie litten für den Rest ihres Lebens und könnten meist auch nicht in ihre Heimatorte zurückkehren, da sie als Täter und nicht als Opfer angesehen würden. „Diese Ablehnung kann viele der Kinder erneut in die Arme von bewaffneten Gruppen treiben.“
Der Erzbischof zitierte Schätzungen, nach denen zwischen 250.000 und 300.000 Kinder weltweit für Armeen oder bewaffnete Gruppen kämpfen. Mit dem Internationalen Tag wird an das Fakultativprotokoll über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten zur UN-Kinderrechtskonvention erinnert, das am 12. Februar 2002 in Kraft trat. Es wurde von der UN-Generalversammlung im Mai 2000 beschlossen und von 92 Staaten unterzeichnet.
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