Zentralafrika: Konfliktparteien unterzeichnen Abkommen
Bild: © KNA

Zentralafrika: Konfliktparteien unterzeichnen Abkommen

Zentralafrikanische Republik ‐ Für Beobachter ist es ein „erster Schritt“ in Richtung Frieden: Nach mehr als drei Jahren religiös und ethnisch bedingter Kämpfe mit tausenden Toten in der Zentralafrikanischen Republik haben Regierung und 13 der insgesamt 14 Rebellengruppen am Montag mittels der Gemeinschaft Sant' Egidio ein Abkommen unterzeichnet.

Erstellt: 21.06.2017
Aktualisiert: 21.06.2017
Lesedauer: 

Für Beobachter ist es ein „erster Schritt“ in Richtung Frieden: Nach mehr als drei Jahren religiös und ethnisch bedingter Kämpfe mit tausenden Toten in der Zentralafrikanischen Republik haben Regierung und 13 der insgesamt 14 Rebellengruppen am Montag ein Abkommen unterzeichnet. Durch die Vermittlung der katholischen Gemeinschaft Sant‘Egidio einigten sich in Rom die Konfliktparteien unter anderem auf eine sofortige Feuerpause. Drei Tage dauerten die Verhandlungen zwischen Vertretern der bewaffneten Gruppen und Gesandten des Präsidenten.

Der Präsident von Sant‘Egidio, Marco Impagliazzo, erklärte nach der Einigung auf einer Pressekonferenz die Ziele des Abkommens. So soll die internationale Gemeinschaft über die Einhaltung der Feuerpause wachen und alle Gruppen verpflichteten sich, die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl sowie der Parlamentswahl von 2016 anzuerkennen. Außerdem habe man sich auf die völlige Herstellung der staatlichen Autorität im gesamten Staatsgebiet sowie den freien Zugang und die unabhängige Arbeit von Nichtregierungsorganisationen im sozialen, wirtschaftlichen und humanitären Bereichen geeinigt, teilte Sant‘Egidio mit.

Eine bewaffnete Miliz hatte nicht an den Gesprächen in Rom teilgenommen, es sei aber eine kleinere gewesen, erklärte ein Verhandlungsführer von Sant‘Egidio. Es habe logistische Probleme für eine Anreise gegeben.

Seit 2013 gibt es in der Zentralafrikanischen Republik schwere Kämpfe zwischen den Gruppen und der Regierung. Alleine innerhalb von zwei Wochen im Mai sollen 300 Menschen ums Leben gekommen sein. Laut Vereinten Nationen sind 2,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, tausende wurden vertrieben oder sind auf der Flucht. Papst Franziskus hatte die Teilnehmer an dem Treffen beim Angelus von diesem Sonntag gegrüßt und seiner Hoffnung auf eine erfolgreiche Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen Ausdruck verliehen.

© Radio Vatikan