Großes Medieninteresse an indigenem Protest in Bonn
Bild: © KNA

Großes Medieninteresse an indigenem Protest in Bonn

Indigene Völker ‐ Einwohner des bolivianischen Nationalparks TIPNIS haben am Rande des aktuellen Klimagipfels in Bonn für den Erhalt der ökologisch wertvollen Region und gegen einen von der Regierung um Präsident Evo Morales geplanten Autobahnbau demonstriert.

Erstellt: 09.11.2017
Aktualisiert: 09.11.2017
Lesedauer: 

Einwohner des bolivianischen Nationalparks TIPNIS haben am Rande des aktuellen Klimagipfels in Bonn für den Erhalt der ökologisch wertvollen Region und gegen einen von der Regierung um Präsident Evo Morales geplanten Autobahnbau demonstriert.

Ihr Anliegen brachten die Autobahngegner vor dem „Internationalen Tribunal für die Rechte der Natur“ vor, das am Donnerstag ein „Urteil“ in dem Fall sprechen will. Der Protest der Indigenen in Deutschland wird in den bolivianischen Medien aufmerksam verfolgt, nahezu alle großen Zeitungen berichten über die Aktivisten in Bonn.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „Rettet den Regenwald“, die den Protest der indigenen Bevölkerung in dem rund 12.000 Quadratkilometer großen Schutzgebiet unterstützt, wäre die geplante Verkehrsader das „Einfallstor für Holzfäller, Goldsucher, Landspekulanten und Wilderer. Sie würden die Natur und Lebensgrundlagen der Ureinwohner rasch zerstören.“

Der Nationalpark TIPNIS erstreckt sich vom Regenwald im Amazonastiefland über steile bewaldete Berghänge bis auf etwa 3.000 Meter Höhe. Er ist nicht nur die anerkannte Heimat von drei indigenen Völkern, sondern auch der Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. Nach Protesten hatte die Regierung 2014 einen ersten Versuch gestoppt, den geplanten Autobahnbau durchzusetzen.

© KNA