Neues Medienangebot des Vatikan geht online
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Neues Medienangebot des Vatikan geht online

Vatikan ‐ Als weltweit einzigartiges Experiment multikultureller Medienarbeit sieht Pater Bernd Hagenkord das neue Angebot Vatican News, das an diesem Sonntag online geht.

Erstellt: 15.12.2017
Aktualisiert: 15.12.2017
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Als weltweit einzigartiges Experiment multikultureller Medienarbeit sieht Pater Bernd Hagenkord das neue Angebot Vatican News, das an diesem Sonntag online geht. Das zunächst in sechs Sprachen erstellte Inhalte-Angebot werde ein „Unikat“ sein, sagte der bisherige Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan. Der Jesuit äußerte sich in einem Interview der in Bonn erscheinenden Fachzeitschrift „Medienkorrespondenz“.

Wegen der Vielzahl der einbezogenen Sprachen und Kulturen sei das neue Vatican News „noch ein bisschen kühner als die Synergiereformen bei anderen Medien“, erklärte Hagenkord, der künftig einer von drei inhaltlichen Koordinatoren sein wird.

Die bisherigen Medienmarken wie „Radio Vatikan“ und „Osservatore Romano“ sollen vorerst weiterbestehen. Ein lineares italienischsprachiges Radioprogramm „Radio Vaticana Italia“ etwa werde in ganz Italien auf DAB plus zu hören sein. Hagenkord ließ offen, ob und wie die 1861 gegründete Traditionszeitung „Osservatore Romano“, von der seit 1971 auch eine deutschsprachige Wochenausgabe erscheint, separat weitergeführt wird.

Das Logo des neuen Angebots zeigt ein stilisiertes weißes Papstwappen auf rotem Hintergrund. Unter diesem Logo sollen auch mit Hilfe des Vatikanfernsehens CTV produzierte Videobeiträge und Podcasts verbreitet werden. Insgesamt werde das inhaltliche Angebot nicht verringert gegenüber dem, was der Vatikan derzeit auf vielen unterschiedlichen Kanälen verbreitet. Vielmehr gehe es um den effizienteren Einsatz der finanziellen, technischen und personellen Ressourcen.

Bis zur Benennung eines Chefredakteurs werde der Leiter des vatikanischen Kommunikations-Sekretariats, Eduardo Dario Vigano, über die redaktionelle Linie entscheiden, erklärte Hagenkord. Inhaltliche Vorgaben des Papstes oder des vatikanischen Staatssekretariats erwartet er nicht: „Das Staatssekretariat gibt uns nichts vor und das wird hoffentlich auch in Zukunft so sein.“

Noch unklar ist laut Hagenkord, ab wann das Angebot außer in sechs europäischen Sprachen – darunter Deutsch – auch in Chinesisch und Arabisch anklickbar sein wird. Angebote in weiteren Sprachen sollen in den nächsten Jahren hinzukommen.

Eine grundlegende Modernisierung des kostspieligen und personalintensiven vatikanischen Medien-Sektors gehört zu den Reform-Vorhaben, mit denen Papst Franziskus eine Kommission von neun Kardinälen beauftragt hat.

Vatican News startet unter der Internetadresse vaticannews.va.

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