Über 16.000 Tote im philippinischen „Krieg gegen Drogen“

Über 16.000 Tote im philippinischen „Krieg gegen Drogen“

Philippinen ‐ Seit der philippinische Präsident Rodrigo Duterte seine Amtszeit vor eineinhalb Jahren begann, befindet er sich im „Krieg gegen Drogen“. Knapp 4.000 Menschen sind nach Regierungsangaben von der Polizei bei Razzien erschossen worden, 12.000 andere Morde sind noch ungeklärt.

Erstellt: 27.12.2017
Aktualisiert: 08.01.2018
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Die Regierung des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte hat Zahlen zu dessen „Krieg gegen Drogen“ veröffentlicht. Seit dem 1. Juli 2016, dem Beginn der Amtszeit Dutertes, seien im Anti-Drogenkrieg insgesamt 16.355 Menschen ums Leben gekommen, hieß es laut philippinischen Medien in der am Dienstag veröffentlichten „Jahresbilanz“ der Regierung Duterte. 3.967 Menschen seien bei insgesamt 79.000 Razzien der Polizei erschossen worden. In den übrigen 12.388 ungeklärten Morden seien Ermittlungen eingeleitet worden.

Mit der Bekämpfung von Drogen und Kriminalität seien „Schlüsselelemente“ der Politik Dutertes zur Sicherstellung von „Gesetz und Ordnung, dauerhaftem Frieden und Wohlstand für alle“ erreicht worden, hieß es demnach in dem 63 Seiten umfassenden Dokument.

Nach Ansicht von Kirchen und Menschenrechtsorganisationen gehen die offiziell „außergerichtliche Tötungen“ genannten Morde auf das Konto von Todesschwadronen. Mit dem Versprechen des „Krieges gegen Drogen“ hatte Duterte im Frühjahr 2016 den Präsidentschaftswahlkampf mit deutlicher Mehrheit gewonnen. Die Mehrheit der Opfer im Anti-Drogenkrieg gehört zu den armen Schichten der Bevölkerung, wie Dokumente der katholischen Kirche der Philippinen sowie von Menschenrechtsorganisationen belegen.

© KNA