Shay Cullen will Einreisestopp für Sexuelstraftäter
Philippinen ‐ Der irische Ordensmann Shay Cullen wünscht sich ein deutsches Gesetz gegen die Einreise verurteilter Sexualstraftäter und Pädophiler. Er führe derzeit politische Gespräche mit Bundestagsabgeordneten, die seine Arbeit seit langem unterstützten.
Aktualisiert: 19.04.2018
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Der irische Ordensmann Shay Cullen wünscht sich ein deutsches Gesetz gegen die Einreise verurteilter Sexualstraftäter und Pädophiler. Er führe derzeit politische Gespräche mit Bundestagsabgeordneten, die seine Arbeit seit langem unterstützten, sagte Cullen dem Kölner domradio. Namentlich nannte er die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Bärbel Kofler (SPD) und den Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Cullen (75) ist einer der profiliertesten Kämpfer für die Menschenrechte auf den Philippinen. Für seinen Einsatz gegen Sextourismus und Kinderprostitution sowie für Kinderrechte und fairen Handel hat er viele Menschenrechtspreise erhalten. Mehrfach war er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Cullen sagte, in seiner Heimat Irland werde ein solcher Vorschlag bereits im Parlament diskutiert. Der Ordensmann lobte die gute Strafverfolgung in Deutschland. Er wisse von Polizeibeamten, die im Darknet recherchierten, um Kinderpornoringe auszuheben und Menschenhändler aufzuspüren. Doch gerade weil die Strafverfolgung in Deutschland so engagiert sei, gingen die Täter ins Ausland.
Viele der Sextouristen auf den Philippinen kämen aus Europa, so Cullen. Darunter seien auch viele verurteilte Sexualstraftäter und Pädophile. Menschen würden „gehalten wie Sklaven“, und das werde toleriert. Von Staatspräsident Rodrigo Duterte sei „nicht viel zu erwarten“; er habe „selbst eine gewisse Vorliebe für so etwas“. Duterte spreche oft über seine Mätressen und finde es „völlig in Ordnung, dass Frauen benutzt werden“.
Diese Geringschätzung, so der Ordensmann, stecke in den Köpfen vieler Männer. „Daraus wird ein Teufelskreis: Erst 'kaufen' sie Minderjährige in den Sexbars, und dann gehen sie nach Hause und vergehen sich an den eigenen Verwandten und denken, das sei in Ordnung.“
Vor 20 Jahren, nach einem „Tatort“ über Kinderprostitution in Manila, gründete das Kölner Filmteam einen Verein. Dieser unterstützt Father Cullen und seine Organisation bis heute.
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