Caritas: Keine Perspektive für Rohingya
Flucht und Asyl ‐ Ein Jahr nach der Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar ist ein Großteil der Flüchtlinge weiterhin unterversorgt. „Es herrscht eine große Perspektivlosigkeit“, berichtet Caritas-Helfer Stefan Teplan.
Aktualisiert: 23.08.2018
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Ein Jahr nach der Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar ist ein Großteil der Flüchtlinge weiterhin unterversorgt. „Für die meisten Menschen reicht es täglich gerade einmal für das Allernötigste. Es herrscht eine große Perspektivlosigkeit“, berichtet Caritas-Helfer Stefan Teplan nach seinem Besuch in dem inzwischen weltgrößten Flüchtlingscamp nahe Cox’s Bazar in Bangladesch.
Die Versorgung mit Nahrungsmitteln beschränke sich aufgrund des hohen Bedarfs allzu oft auf die Verteilung von Reis und Linsen. Es gebe zudem keinerlei Zugang zu Bildungsprogrammen für die Flüchtlinge. „Wenn der bangladeschische Staat hier nicht tätig wird oder Hilfe von außen zulässt, wächst hier eine verlorene Generation heran“, warnt Teplan. Sorgen bereitet den Menschen auch die aktuelle Monsun-Zeit, in der jederzeit Überschwemmungen drohen.
Caritas international hat die Hilfe in dem Lager in den vergangenen Monaten stark ausgebaut. „Unsere Partner versorgen die Rohingya mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Kochgeschirr und Hygieneartikeln und unterstützen die Menschen dabei, ihr eigenes Gemüse anzubauen“, so Teplan. „Darüber hinaus bieten sie Betreuungsangebote für Kinder und psychosoziale Hilfen für Erwachsene an.“
Die Partner von Caritas international seien zudem für den Bau von mehr als 4.000 Hütten in dem Lager verantwortlich, in denen rund 20.000 Menschen Platz fänden. Auch Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit würden von den Partnern von Caritas international unterstützt. So seien etwa Türschlösser an zahlreiche Familien verteilt und Solarlampen installiert worden, um öffentliche Wege nachts ausleuchten zu können.
© Caritas international/cze