Kardinal erhebt Vorwürfe nach Bootsunglück vor Lampedusa
Flucht und Asyl ‐ Nach dem Bootsunglück vor Lampedusa hat der italienische Kardinal Francesco Montenegro Europa fehlenden Handlungswillen vorgeworfen. Europa zeige, dass es noch immer nicht in der Lage sei, dieses Problem anzugehen.
Aktualisiert: 09.10.2019
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Nach dem Bootsunglück vor Lampedusa hat der italienische Kardinal Francesco Montenegro Europa fehlenden Handlungswillen vorgeworfen. „Europa zeigt, dass es noch immer nicht in der Lage ist, dieses Problem anzugehen. Ich will nicht gemein sein, aber wahrscheinlich will es nicht in der Lage dazu sein“, sagte der Erzbischof von Agrigent laut dem italienischen Pressedienst SIR am Dienstagnachmittag auf Lampedusa.
Europa wolle keine gemeinsame Lösung für Migranten auf dem Mittelmeer finden, da dies „Verluste der Popularität“ bedeuten könne, so Montenegro: „Nur um selbst nicht unterzugehen, bevorzugen wir es, andere untergehen zu lassen.“ Europa diskutiere „seit Jahren“ und kündige Änderungen an, die weiter auf sich warten ließen. Dabei steige die Zahl der Toten im Mittelmeer.
In der Nacht zu Montag war wenige Seemeilen vor Lampedusa ein Flüchtlingsboot mit laut Augenzeugen rund 50 Passagieren an Bord in Seenot geraten und während der Rettungsoperation gekentert. 22 Menschen wurden lebend geborgen, bislang 13 Migranten – alles Frauen – wurden tot geborgen. Die Suche nach Vermissten dauert an.
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