Dachverband: Afrika und Europa näher zusammenbringen
Eine notwendige sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften könne nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen daran teilhaben und mitgestalten könnten, erklärte der Verband.
Aktualisiert: 12.09.2022
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Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (Venro) hat zum Auftakt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine faire Partnerschaft zwischen Afrika und Europa gefordert. Dazu gehörten offenere und inklusivere politische Debatten und Entscheidungsprozesse, erklärte der Dachverband am Montag in Berlin. Eine „notwendige sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften kann nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen daran teilhaben und mitgestalten können“, erklärte der Verband. 70 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Afrika und Europa erarbeiteten dazu laut Venro konkrete Forderungen.
„Die Corona-Krise zeigt, dass komplexe Probleme weder durch nationale noch kontinentale Alleingänge zu lösen sind“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von Venro, Bernd Bornhorst. Nicht nur die Bekämpfung von Krankheiten sei in der vernetzten Welt eine globale Aufgabe, sondern ebenso Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften, Friedenspolitik, der Schutz der Menschenrechte, Generationengerechtigkeit und Digitalisierung. Das wirksamste Mittel sei „eine gemeinwohlorientierte, inklusive und solidarische Politik, die allen Menschen zugutekommt.“
Die soziale und ökonomische Lage in vielen afrikanischen Ländern sei derzeit sehr angespannt, sagte Bornhorst. Daher fordere Venro die Bundesregierung auf, den geplanten Gipfel zwischen der Afrikanischen Union (AU) und der EU im Oktober zu nutzen, afrikanisch-europäische Initiativen voranzubringen. Die Erfahrungen zivilgesellschaftlicher Organisationen vor Ort müssten dabei einbezogen werden.
„Eine faire und solidarische Partnerschaft mit Afrika ist möglich und nötig“, sagte Bornhorst. Mit Blick auf die Erarbeitung einer EU-Strategie für die Zusammenarbeit mit der AU müsse die Bundesregierung in den kommenden Monaten alles dafür tun, dass die finanziellen Mittel des European Green Deal, des EU-Wiederaufbauplans und des Mehrjährigen Finanzrahmens der EU auch dem Nachbarkontinent zugutekämen.
Venro ist der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen in Deutschland. Ihm gehören nach eigenen Angaben rund 120 Organisationen an. Hauptziel ist eine gerechte Gestaltung der Globalisierung.
© Text: KNA