Erzbischof Schick erinnert an im KZ ermordeten Maximilian Kolbe
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Erzbischof Schick erinnert an im KZ ermordeten Maximilian Kolbe

Frieden und Versöhnung ‐ Der im NS-Vernichtungslager Auschwitz inhaftierte Kolbe ging 1941 für einen Familienvater in den sogenannten Hungerbunker. Der Franziskanerpater starb am 14. August durch eine Giftspritze. Papst Johannes Paul II. sprach 1982 den am 8. Januar 1894 im polnischen Zdunska Wola bei Lodz geborenen Kolbe heilig.

Erstellt: 17.08.2020
Aktualisiert: 20.10.2023
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Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat den von den Nationalsozialisten ermordeten Ordensmann Maximilian Kolbe als Inspiration für den Kampf gegen Rassismus und Nationalismus gewürdigt. „Die Europäische Union durchleidet eine Zerreißprobe“, sagte Schick am Freitag bei einem Gottesdienst im polnischen Oswiecim (Auschwitz).

Die Spannungen zwischen den Völkern nähmen zu, so Schick. „Wir spüren, dass die Errungenschaften der Einheit und des Friedens in Gefahr sind und wir sie mit aller Kraft bewahren müssen. Maximilian Kolbe kann uns dabei helfen.“

Der im NS-Vernichtungslager Auschwitz inhaftierte Kolbe ging 1941 für einen Familienvater in den sogenannten Hungerbunker. Der Franziskanerpater starb am 14. August durch eine Giftspritze. Papst Johannes Paul II. sprach 1982 den am 8. Januar 1894 im polnischen Zdunska Wola bei Lodz geborenen Kolbe heilig.

Kirche, das habe Kolbe vorgelebt, müsse sich einmischen und für eine gerechtere Welt einstehen, mahnte Erzbischof Schick. „Wenn wir Europa wollen als Union der verschiedenen Nationen und auch Kulturen, die in Solidarität der Liebe geeint sind, in Respekt, Toleranz, Wohlwollen und Hilfsbereitschaft, dann müssen wir das Evangelium verkünden wie es Maximilian Kolbe getan hat. Wenn wir eine Zukunft aufbauen oder weiterentwickeln wollen, die nicht eine Globalisierung der Wirtschaft, der Medien, des Geldtransfers, des Luxus ist, in der es sicher wieder mehr Arme und Ausgegrenzte, mehr Konflikte und Unfrieden gibt, ist der Geist des Evangeliums unerlässlich.“

Der Gottesdienst fand im Rahmen eines europäischen Workshops statt, den die Maximilian-Kolbe-Stiftung jedes Jahr in der Woche um den 14. August durchführt. An der elften Auflage der Veranstaltung, die noch bis Sonntag andauert, nehmen Vertreter aus zehn europäischen Ländern teil. Im Zentrum steht die Frage nach den bis heute spürbaren Verletzungen, die von Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg ausgehen, sowie nach einem angemessenen Umgang mit der Gegenwart dieser Geschichte.

Schick ist Vorsitzender des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung und Weltkirche-Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz. Speziell in den deutsch-polnischen Beziehungen habe das Erbe des Kolbes Versöhnung gestiftet, „eigentlich seit 1963, als die polnischen und deutschen Bischöfe während des Zweiten Vatikanischen Konzils Papst Paul VI. gemeinsam um seine Seligsprechung baten“, betonte Schick. Lebendig sei Kolbes Erbe unter anderem auch in der Maximilian-Kolbe-Stiftung und dem Maximilian-Kolbe-Werk, so der Bamberger Erzbischof, der Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe der Bischofskonferenzen beider Länder ist.

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