Flüchtlingsbischof Heße: Binnenvertriebene nicht vergessen

Flüchtlingsbischof Heße: Binnenvertriebene nicht vergessen

Menschenrechte ‐ „Allzu leicht blenden wir aus, dass es sich bei mehr als der Hälfte der etwa 80 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit um Binnenvertriebene handelt“, sagte der Hamburger Erzbischof am Freitag in Bonn.

Erstellt: 27.09.2020
Aktualisiert: 26.07.2022
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Der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, hat zum Einsatz für Binnenvertriebene aufgerufen. „Allzu leicht blenden wir aus, dass es sich bei mehr als der Hälfte der etwa 80 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit um Binnenvertriebene handelt“, sagte der Hamburger Erzbischof am Freitag in Bonn.

Die Betroffenen suchten Schutz im eigenen Land – aufgrund von Naturkatastrophen, bewaffneten Konflikten oder Menschenrechtsverletzungen. Ihre Lage dürfe „gerade auch angesichts der Corona-Pandemie und ungelöster europäischer Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik nicht in Vergessenheit geraten“.

Heße äußerte sich zum Welttag des Migranten und des Flüchtlings, den die katholische Kirche am Sonntag begeht. In Deutschland ist er Teil der Interkulturellen Woche (27. September bis 4. Oktober). Die Bedürfnisse von Binnenvertriebenen hatte der Vatikan bereits im Mai in den „Pastoralen Orientierungen zu Binnenvertriebenen“ behandelt, die ab sofort auch in deutscher Sprache erhältlich sind. Auch Papst Franziskus ruft zu mehr Sensibilität für das „Drama der Binnenvertriebenen“ auf. Seine Botschaft zum Welttag steht unter dem Leitthema „Wie Jesus Christus, zur Flucht gezwungen“.

Heße begrüßte die praktische Ausrichtung der „Pastoralen Orientierungen“. Schon seit langem setzten sich kirchliche Akteure für Binnenvertriebene ein, sagte der Erzbischof. Auf Grundlage ihrer Erfahrungen gebe das Dokument klare Handlungsempfehlungen. „Klar ist dabei: Auch im Kontext von Binnenflucht brauchen wir ein Mehr an internationaler Aufmerksamkeit und Solidarität.“

© Text: KNA