Slowakei erkennt Priester als antikommunistische Kämpfer an

Slowakei erkennt Priester als antikommunistische Kämpfer an

Europa ‐ Die Slowakei erkennt erstmals Priester und Ordensleute als Veteranen des antikommunistischen Widerstands an. Damit profitieren sie auch von einer vom Parlament beschlossenen Gesetzesnovelle und erhalten ab 1. Januar eine Pensionszulage.

Erstellt: 16.12.2020
Aktualisiert: 23.03.2023
Lesedauer: 

Die Slowakei erkennt erstmals Priester und Ordensleute als Veteranen des antikommunistischen Widerstands an. Damit profitieren sie auch von einer vom Parlament beschlossenen Gesetzesnovelle, wie die Wiener Presseagentur Kathpress (Mittwoch) unter Berufung auf slowakische Medien berichtet. Demnach erhalten ab 1. Januar alle Betroffenen eine verdoppelte Pensionszulage für jeden Monat erlittenen Freiheitsentzugs sowie eine einmalige Auszahlung von 1.989 Euro in Erinnerung an das Jahr der Samtenen Revolution 1989.

„Mehr als 30 Jahre nach dem Fall des Kommunismus ist damit eine Personengruppe in das Gesetz aufgenommen worden, die bisher vergessen wurde“, erklärte die Abgeordnete Anna Andrejuvova, Mitglied der OLaNO-Partei von Ministerpräsident Igor Matovic. Es handle sich um „Ordensfrauen und Ordensmänner, denen vor 70 Jahren die Freiheit beschränkt wurde“. Als Gesellschaft wolle man „ihr Leiden hervorheben und ihr Heldentum würdigen“.

Ordensleute und Priester, die mindestens drei Monate lang in den von den Kommunisten eingerichteten „Konzentrationsklöstern“ interniert waren, erhalten grundsätzlich wie die bisher anerkannten Widerstandskämpfer eine Pensionszulage von 5 Euro; wie diesen gebührt ihnen zudem ab sofort die Zulage in der Höhe von 10 Euro für jeden Monat der Internierung.

Die zusätzlichen Ausgaben für die derzeit rund 2.440 Anspruchsberechtigten werden demnach mit 5,2 Millionen Euro veranschlagt. Sie sollen aus dem Budget des Sozial- und Familienministeriums gedeckt werden.

 

© Text: KNA