Hilfswerk Misereor richtet Beschwerdeportal ein
Aachen ‐ Das katholische Hilfswerk Misereor will seine Bemühungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, Machtmissbrauch, Mobbing, Unterschlagung und Korruption verstärken. Deshalb sei auf der Internetseite misereor.de ein neuartiges Hinweisgeberportal freigeschaltet worden, teilte Misereor diese Woche in Aachen mit.
Aktualisiert: 12.09.2022
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Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor will seine Bemühungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, Machtmissbrauch, Mobbing, Unterschlagung und Korruption verstärken. Deshalb sei auf der Internetseite misereor.de ein neuartiges Hinweisgeberportal freigeschaltet worden, teilte Misereor am Montag in Aachen mit.
„Es steht allen offen, die die Organisation – bei Bedarf auch anonym – über Verstöße gegen die Verhaltensgrundsätze von Misereor, gegen organisationsinterne Regelungen oder geltende Gesetze informieren möchten“, heißt es. Meldungen könnten dabei in deutscher, englischer, französischer, spanischer oder portugiesischer Sprache abgegeben werden.
„Misereor hat großes Interesse daran, dass nachweisbare oder vermutete Grenzüberschreitungen oder gar Rechtsverletzungen gemeldet werden“, sagte Geschäftsführer Thomas Antkowiak. Dabei richtet er ein besonderes Augenmerk auf Machtmissbrauch. „Dieser kann in ganz unterschiedlichen Formen auftreten, beispielsweise, um an personenbezogene Daten zu gelangen, Spendengelder zu veruntreuen oder Menschen zu schaden. Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Machtmissbrauch durch sexualisierte Gewalt und Ausbeutung.“ Das Hilfswerk wolle auch intern eine Arbeitsumgebung schaffen, in der „Vielfalt, Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit sowie der Schutz von Kindern und anderen vulnerablen Gruppen gefördert werden“. Dies setze ein Klima voraus, in dem Machtstrukturen – auch zwischen Geschlechtern – offen reflektiert werden könnten.
Eine weitere Beschwerdemöglichkeit besteht in der direkten Kontaktaufnahme mit der von Misereor eingesetzten Ombudsperson Günter Siebertz. Er gehe jedem Verstoß gegen Gesetze oder organisationsinterne Regelungen, aber auch anderen Hinweisen und Beschwerden nach.
Misereor-Hinweisportal
Falls Hinweisgeber*innen anonym bleiben möchten, werden sie auf dem von einem externen Dienstleister bereitgestellten Portal technisch geschützt. Dieses steht Spender*innen, Mitarbeiter*innen, Ehrenamtlichen, Dienstleistern, Partnerorganisationen sowie weiteren anonymen Hinweisgeber*innen, unabhängig von Zeit und Ort, zur Verfügung. Das Hinweisgebersystem ist über die MISEREOR-Transparenz-Webseite und direkt über das Portal des zuständigen Dienstleisters unter https://www.bkms-system.com/misereor zu erreichen. Ombudsperson Siebertz erreichen Sie über das Hinweisgeberportal oder per Post an Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V., Ombudsstelle, Mozartstr. 9, 52064 Aachen.© Text: KNA/Misereor