
Misereor begrüßt Preis an Menschenrechtsaktivisten in Südafrika
Ehrung ‐ S'bu Zikode setzt sich seit vielen Jahren für das Recht auf Wohnen, für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen in den selbstorganisierten Hüttensiedlungen der großen Städte Südafrikas ein. Ihm gehe es ganz entscheidend um die Wiedergewinnung der Würde der dort lebenden Menschen, so der Misereor-Referent für städtische Entwicklung, Klaus Teschner.
Aktualisiert: 16.04.2021
Lesedauer:
Das Hilfswerk Misereor begrüßt die Verleihung des schwedischen Per-Anger-Preises an den südafrikanischen Menschenrechtsaktivisten S'bu Innocent Zikode. „Gemeinsam mit der Sozialbewegung Abahlali baseMjondolo setzt sich S'bu Zikode seit vielen Jahren für das Recht auf Wohnen, für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen in den selbstorganisierten Hüttensiedlungen der großen Städte Südafrikas ein. Ihm geht es ganz entscheidend um die Wiedergewinnung der Würde der hier lebenden Menschen, die sich ihrer Entrechtung sowie den tagtäglichen Erniedrigungen widersetzen und ihr Menschenrecht auf einen sicheren Platz zum Leben einfordern“, sagte der Misereor-Referent für städtische Entwicklung, Klaus Teschner, am Mittwoch in Aachen.
Sibusiso (S'bu) Innocent Zikode, langjähriger Projektpartner von Misereor, weise auf die schwierigen Lebensbedingungen der vielen Millionen Hüttenbewohner Südafrikas hin. „Eine Hütte ohne Wasser, Strom und sanitäre Anlagen ist es nicht wert, ein Zuhause genannt zu werden. Im Gegenteil, dies sind lebensbedrohende Umstände, die für Frauen, Kinder und Minderheiten besonders hart sind. Die Ungerechtigkeit wird jetzt noch deutlicher, da die Corona-Pandemie diejenigen trifft, die ohnehin schon benachteiligt sind“, sagte S'bu Zikode laut Mitteilung.
S'bu Zikode ist Präsident der Sozialbewegung Abahlali baseMjondolo („Bewegung der in Hütten Lebenden“), die er laut Misereor vor gut 15 Jahren mitbegründete, als er selbst in einer Barackensiedlung in der südafrikanischen Hafenstadt Durban lebte. Der Aktivist war wegen seines Einsatzes für Menschenrechte mehrfach Todesdrohungen ausgesetzt. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden demnach 18 Mitglieder von Abahlali baseMjondolo wegen ihres Engagements ermordet.
„We resist the idea that because we are poor, we must be confined to the dark corners. We have organised in solidarity with struggles all over the world.The struggle is global.“
Der Per-Anger-Preis für Verdienste um Menschenrechte und Demokratie wird im Auftrag der schwedischen Regierung jährlich vom Living History Forum vergeben. Die Preisverleihung findet am 21. April in der schwedischen Botschaft in Pretoria statt. Der Preis wurde 2004 in Anerkennung der Bemühungen des Diplomaten Per Anger während des Zweiten Weltkriegs ins Leben gerufen, als dieser ungarische Jüdinnen und Juden vor dem Holocaust rettete.
© KNA