Misereor begrüßt Bericht zu Fluchtursachen
Aachen ‐ Das kirchliche Hilfswerk Misereor hat den Bericht der Experten-Kommission Fluchtursachen begrüßt. Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Entwicklungshilfswerks, Pirmin Spiegel, würdigte ihn am vergangenen Mittwoch in Aachen als „wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Debatte um Einwanderung und Flucht“. Er lenke den Blick über Europa hinaus auf strukturelle Gründe für Migration.
Aktualisiert: 13.09.2022
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Eine unabhängige Kommission von 24 Mitgliedern aus Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft und internationalen Organisationen hatten den Bericht mit 15 Empfehlungen am Dienstag vorgelegt. Nach UN-Angaben befinden sich derzeit rund 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten finden in ärmeren Nachbarländern Aufnahme.
Der Bericht zeige, „dass es zu wenig ist, den Blick nur auf die Lage in Europa und an dessen direkten Außengrenzen zu richten“, so Spiegel. Es gehe ebenso um die Perspektiven für Menschen, die in ihren Heimatländern bleiben wollen oder dazu gezwungen sind. Gerade die Vertriebenen im eigenen Land benötigten mehr Solidarität. „Sie bilden die größte Gruppe Zwangsvertriebener weltweit und bekommen häufig am wenigsten Unterstützung von außen“, so Spiegel.
Vor Ort müsse die kommende Bundesregierung mehr für Krisen-Prävention tun und strukturelle Gründe von Migration wie den Klimawandel sowohl in Deutschland als auch weltweit angehen. Die Kommission habe dafür gute praktische Ansätze entworfen. „Jetzt müssten Deutschland und die EU den festen politischen Willen aufbringen, Migration nicht nur mit Zäunen und der Grenzschutzagentur Frontex zu begegnen, sondern im Sinne der Fluchtursachen-Kommission die vielfältigen Herausforderungen mit einem ganzheitlichen Konzept weit über Europas Grenzen hinaus anzupacken“, sagte der Hauptgeschäftsführer von Misereor.
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Bericht der Experten-Kommission Fluchtursachen© KNA