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Pakistans Katholiken fürchten Taliban-Vormarsch in Afghanistan

Islamabad ‐ Nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan sind die Taliban dort auf dem Vormarsch. In der vergangenen Woche gaben sie an, bereits 85 Prozent des afghanischen Territoriums zu kontrollieren. Katholiken und Menschenrechtler in Pakistan kritisieren ihre Regierung für deren Umgang mit der Situation.

Erstellt: 14.07.2021
Aktualisiert: 28.12.2022
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Katholiken und Menschenrechtler in Pakistan kritisieren die pakistanische Regierung für ihren Umgang mit den islamistischen Taliban in Afghanistan. „Wir sind (...) besorgt darüber, dass unser Außenminister und andere Vertreter unserer Regierung die Taliban loben. Das ist gefährlich für unser Land und unsere Gesellschaft“, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews am Dienstag den Vorsitzenden der religionsübergreifenden Organisation Rawadari Tehreek (Bewegung für Toleranz), den Katholiken Samson Salamat. „Die Taliban werden fortschrittliche Menschen ins Visier nehmen. Ich fordere alle Pakistaner zum friedlichen Widerstand gegen sie auf.“

Nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan sind die Taliban dort auf dem Vormarsch. In der vergangenen Woche gaben sie an, bereits 85 Prozent des afghanischen Territoriums zu kontrollieren. Teilen der pakistanischen Armee und des Geheimdienstes wird seit langem vorgeworfen, die Taliban zu unterstützen, obwohl das mehrheitlich konservativ-islamische Land offiziell Verbündeter der USA im Kampf gegen den islamischen Terrorismus ist.

Pakistans Innenminister Sheikh Rashid Ahmed sagte demnach zuletzt, die Regierung in Islamabad würde jede Regierung in Afghanistan akzeptieren, die die Unterstützung des Volkes habe. „Die neuen, zivilisierten afghanischen Taliban ziehen Gespräche Gewehren vor.“

Der Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in der Pakistanischen Bischofskonferenz, Emmanuel Yousaf Mani, sagte gegenüber Ucanews: „Wir sind näher (an Afghanistan) und werden am stärksten betroffen sein. Wir haben in unserem Land die von den Taliban inspirierte Kultur mit Kalaschnikows und Drogen erlebt.“

Auch in Pakistan ist die Präsenz der Taliban in den vergangenen Wochen sichtbarer geworden. Bei einem Begräbnis in der Stadt Peschawar nahe der Grenze zu Afghanistan nahmen laut Ucanews viele Menschen mit der Flagge des „Islamischen Emirats Afghanistan“ teil, das die Taliban 1997 ausgerufen hatten und das bis 2001 bestand.

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