Wahrheitskommission in Gambia übergibt Abschlussbericht
Banjul ‐ In Gambia hat die Wahrheits-, Versöhnungs- und Entschädigungskommission ihren Abschlussbericht an Präsident Adama Barrow übergeben. Für den Bericht wurden Menschenrechtsverletzungen untersucht, die in der Regierungszeit von Diktator Yahya Jammeh (56) begangen wurden. Er war seit einem Putsch im Jahr 1994 bis Anfang 2017 nach seiner spät eingestandenen Wahlniederlage an der Macht.
Aktualisiert: 20.12.2022
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In Gambia hat die Wahrheits-, Versöhnungs- und Entschädigungskommission (TRCC) am Donnerstag ihren Abschlussbericht an Präsident Adama Barrow übergeben. Für den Bericht wurden Menschenrechtsverletzungen untersucht, die in der Regierungszeit von Diktator Yahya Jammeh (56) begangen wurden. Er war seit einem Putsch im Jahr 1994 bis Anfang 2017 nach seiner spät eingestandenen Wahlniederlage an der Macht.
Die Kommission fordert die Regierung unter anderem auf, Anklagen gegen all jene zu erheben, die für die Verbrechen die größte Verantwortung tragen. Die Westafrika-Expertin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Michele Eken, forderte im Vorfeld: „Die gambischen Behörden müssen den Opfern jahrzehntelanger Menschenrechtsverletzungen Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zusagen.“ Unter anderem wurden Regimekritiker gefoltert und hingerichtet. Andere verschwanden spurlos.
Die Veröffentlichung des Berichts war mehrfach verschoben worden und gilt als richtungweisend für das rund zwei Millionen Einwohner umfassende Land. Der Bericht erscheint gut eine Woche vor der Präsidentenwahl am 4. Dezember, bei der Barrow erneut antritt. Insgesamt bewerben sich sechs Kandidaten um das höchste Staatsamt.
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