„Wenn Unternehmen zur Verschmutzung von Böden, Luft und Grundwasser, zu Menschenrechtsverletzungen oder Kinderarbeit beitragen, müssen sie dafür zur Verantwortung gezogen werden“, forderte der für die katholische Entwicklungsorganisation Misereor verantwortliche Erzbischof Stephan Burger in Freiburg. Er rief die Bundesregierung dazu auf, entsprechende nationale Gesetze zu verabschieden und internationale Initiativen etwa auf EU-Ebene zu unterstützen. So solle ein sogenanntes Lieferkettengesetz die Wahrung von Arbeits- und Umweltstandards garantieren.
Die Kirchenvertreter fordern, die Corona-Krise als Chance für einen solidarischen und ökologischen Umbau der Wirtschaftsregeln zu nutzen. Das „profitgetriebene System und die damit verbundene Wegwerfmentalität“ müssten enden.
So kritisieren die Bischöfe, dass zu viele Unternehmen und Konzerne Menschen und Umwelt ausbeuteten. Sie vermieden Steuern, die für Gemeinschaftsaufgaben wie Gesundheitswesen oder Bildungseinrichtungen nötig wären und seien mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen wie Zwangs- und Kinderarbeit, heißt es in dem Appell. „Als Bischöfe fühlen wir uns moralisch und spirituell in der Pflicht, eine Neuordnung von Prioritäten für diese Krise und die Zeit danach anzumahnen.“