Die Zahl ehrenamtlich Engagierter in der kirchlichen Flüchtlingshilfe ging den Angaben zufolge von etwa 100.000 im Jahr 2016 auf rund 63.000 Personen 2017 zurück. Der Rückgang hänge mutmaßlich damit zusammen, dass die Aufnahmezahlen deutlich zurückgegangen seien. Gleichzeitig heiße es aus den Bistümern, dass eine verschärfte Asylpolitik sowie wachsende Ressentiments bei Ehrenamtlichen zu Entmutigung oder Resignation führten.
Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeiter in der kirchlichen Flüchtlingshilfe ist 2017 indes leicht gestiegen: von 5.900 im Jahr 2016 auf zuletzt mindestens 6.400. Sie engagierten sich vor allem in professionellen Beratungsdiensten, Bildungs- und Integrationsangeboten, psycho-sozialer und therapeutischer Unterstützung sowie für minderjährige Flüchtlinge.
Die Bischöfe kündigten an, dass die Bischofskonferenz und die (Erz-)Bistümer eine „wachsende Aufmerksamkeit“ für Fragen der Seelsorge für Flüchtlinge aufwenden wollen. Auch will sich die Kirche mehr mit den Ängsten und Vorbehalten gegenüber Geflüchteten „in unseren Gemeinden“ befassen.
„Weiterhin drängend“ ist laut DBK die Frage des Familiennachzugs für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Bischöfe unterstrichen: „Für die Kirche besitzt die Einheit der Familie einen besonderen Stellenwert, dem auf der politischen Bühne derzeit nicht ausreichend Rechnung getragen wird.“
© KNA