Die Bischöfe wollen den Einwanderern auf Informationsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und in Gottesdiensten überall im Land Gehör verschaffen. Auch über soziale Netzwerke im Internet soll die Botschaft weiter verbreitet werden. Mit Hilfe einer Briefkampagne sollen die Kongressabgeordneten und Senatoren mit dem Thema konfrontiert werden. Es gehe darum, sich mit den Einwanderern zu solidarisieren und Protest gegen den Umgang mit ihnen klar zum Ausdruck bringen.
Die US-Bischöfe unterstreichen in einem umfangreichen Fakten-Check über die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik der USA ihre besondere Kompetenz auf dem Gebiet. Seit 1975 hat sich die katholische Kirche in den USA um mehr als eine Million Neuankömmlinge gekümmert. Sie ist eigenen Angaben zufolge das größte private Flüchtlingsnetzwerk des Landes.
Kritisiert wird vor allem die Kriminalisierung der sogenannten „Illegalen“, die regelmäßig in Gefängnissen landeten. Pro Tag und Person koste das 164 Dollar, rechnet die USCCB vor. Das Geld wäre weitaus besser angelegt, wenn die Hilfsorganisationen die Mittel erhielten, so die Bischöfe. Diese könnten den Menschen schon mit zehn Dollar am Tag effektiv helfen.
Umgekehrt sei der Beitrag der nicht dokumentierten Migranten für die Steuer- und Sozialkassen viel zu wenig bekannt. Diese führten fast zwölf Milliarden Dollar an die Steuer- und Rentenkassen ab, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
Die Aktionswoche richtet sich auch gegen die historisch niedrige Zahl von Flüchtlingsaufnahmen, die die US-Regierung für 2018 festgelegt hat. Nur 45.000 Menschen dürfen demnach ins Land.
Der Erzbischof von San Francisco, Salvatore Joseph Cordileone, erinnerte an ein Hirtenschreiben der Bischöfe der USA und Mexikos aus dem Jahr 2003, in dem diese vor der Zerstörung von Familien durch die US-Einwanderungspolitik gewarnt hatten. „Als Christen haben wir die höhere Berufung, den Fremden als Christus selbst willkommen zu heißen“, so der Erzbischof.
Forderungen wie diese sind derzeit von der politischen Realität weit entfernt. Präsident Trump will das Schicksal der rund 800.000 „Dreamer“, die als Kinder nicht dokumentierter Einwanderer ins Land kamen, als Hebel für seine Mauer nutzen. Auf einer Klausurtagung mit den republikanischen Kongressführern auf Camp David erklärte der Präsident am Wochenende, es könne nur dann einen sicheren Aufenthaltsstatus für die „Dreamer“ geben, wenn der Kongress im Gegenzug Mittel für den Mauerbau freigebe.