Der DGB und Justitia et Pax sehen gravierende Defizite in der Ausgestaltung der Arbeitsinspektion in Deutschland. So bemängeln sie etwa eine starke Zersplitterung der Überwachungs- und Kontrollbehörden, die zu einer uneffektiven Arbeitsweise führe. Zudem würden die einzelnen Beschäftigten nicht bei der Einklagung ihrer Rechte unterstützt.
Auch international betrachtet werde die Arbeitsinspektion oft vernachlässigt, um internationale Investoren und die Zusammenarbeit der einheimischen Wirtschaft mit ihnen nicht zu beeinträchtigen. Deshalb müssten auch die G20, die sich der menschenwürdigen Arbeit in Wertschöpfungsketten widmen, dieses staatliche Instrument ausbauen, fordern DGB und Justitia et Pax.
Der Vorsitzende von Justitia et Pax betont: „Wir brauchen ein Umdenken: Die Fiktion, dass einzelne Beschäftigte stark genug seien, ihre Rechte einzuklagen, trifft weder in Deutschland noch in anderen Ländern zu. Daher brauchen wir verbindliche Übereinkommen und starke staatliche Instrumente, um die Ausbeutung von Menschen entlang der Wertschöpfungsketten zu verhindern. Die Arbeitsinspektion bietet hierfür Möglichkeiten.“ Auch DGB-Vorstandsmitglied Buntenbach sieht die Staaten in der Pflicht: „Auch vor dem Hintergrund der von den Vereinten Nationen vereinbarten Agenda 2030 sollten Staaten für die Rechte der Arbeitenden eintreten und das nicht freiwilliger unternehmerischer Initiative überlassen.“
© Deutsche Kommission Justita et Pax