Die anhaltenden Kämpfe im Südsudan machen auch anderen Hilfsorganisationen große Sorgen. Die Hilfswerke befürchten den Ausbruch von Krankheiten und eine wachsende Ernährungskrise. Die Bundeswehr teilte am Donnerstag mit, dass sie 154 Menschen aus dem Land in Sicherheit gebracht habe, darunter 32 Deutsche.
Hilfswerk missio: „Tausende Tote“
Wenn die Äcker nicht bestellt würden, könne die Nahrungsmittelkrise in dem afrikanischen Land sich weiter verschärfen, warnte Caritas International in Berlin. „Uns treibt besonders um, dass die Bevölkerung derzeit eigentlich auf den Feldern sein müsste“, sagte der Leiter des Hilfswerks, Oliver Müller. Bereits jetzt sei der Südsudan eines der ärmsten Länder der Welt.
Zuletzt wurden dem südsudanesischen Gesundheitsministerium zufolge mindestens 270 Menschen getötet. Hilfsorganisationen berichteten jedoch von mehreren Tausend Toten. Der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zufolge haben sich mehr als 170.000 Menschen in UN-Camps geflüchtet.
Das internationale katholische Missionswerk missio München berichtete von einem Massaker mit „Tausenden von Toten“. Zudem herrschten in der Hauptstadt Juba chaotische Zustände. Die Menschen seien in Panik, würden fliehen, verschanzten sich in ihren Häusern oder suchten Zuflucht in Kirchen. „Wer irgendwo unterwegs ist, riskiert sein Leben, wird brutal zusammengeschlagen oder 'mitgenommen'“, schreibt missio-Partner Bruder Bernhard Hengl.
Der Südsudan hatte 2011 seine Unabhängigkeit erlangt. Seit 2013 liefert sich Präsident Salva Kiir einen blutigen Machtkampf mit Herausforderer Riek Machar. Trotz eines Friedensabkommens flammen immer wieder Gefechte auf. (luk/KNA)
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