„Wir wollen durch den Klimapilgerweg die Vorbereitung der sehr entscheidenden Weltklimakonferenz in Paris unterstützen, indem wir auf die Notwendigkeit eines entschiedenen Handelns der Staaten hinweisen“, erläuterte Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. „Gleichzeitig möchten wir möglichst viele Menschen auf dem Weg mitnehmen und ansprechen, um sie für ein Handeln aus ökologischer Verantwortung zu stärken“. Mit dem Klimapilgerweg griffen die Organisatoren das alte christliche Motiv des Weges auf, schilderte Zekorn, der auch eine Etappe ab Münster mitpilgern wird: „Das Unterwegssein macht deutlich, dass das Leben des Einzelnen und der Staaten ein Prozess ist, der verantwortet gestaltet werden muss. Zu dieser aktiven und verantworteten Gestaltung der Welt rufen wir auf“.
Schmerzpunkte und Kraftorte
Von Osnabrück kommend erreichen die Klimapilger am 13. Oktober das Münsterland. „Zahlreiche Engagierte aus Gemeinden und Gruppen entlang der Wegstrecke gestalten inhaltliche und geistliche Impulse und erweisen den Pilgern Gastfreundschaft, indem sie ihnen Quartiere und Verpflegung anbieten“, beschrieb Eva-Maria Reinwald vom evangelischen Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung. Unterwegs suchten die Pilger sogenannte ‚Schmerzpunkte‘ auf, die wie ein Steinkohlekraftwerk für die energieintensive Wirtschafts- und Lebensweise stünden, aber auch ‚Kraftorte‘ wie die Klimakommune Saerbeck, die zeigten, wie Klimaschutz gelinge.
„Auf der circa 300 Kilometer langen Etappe von Osnabrück nach Wuppertal rechnen wir pro Tag mit bis zu 300 pilgernden Menschen“, kalkulierte Breyer. Besonders viele Teilnehmer würden wohl vom Flughafen Greven bis Münster und dann weiter bis Rinkerode mitpilgern, erwartete Thomas Kamp-Deister vom Bereich Schöpfungsbewahrung in der Fachstelle Weltkirche im Bistum Münster. Damit drücke sich auch ein Interesse an einer emissionsfreien Flugmobilität und eine Sorge um die Gefahren des Fracking aus, die auf diesen Etappen Thema seien, interpretierte Kamp-Deister.
Längst zum Mitpilgern angemeldet hat sich Anne Halbuer, eine langjährig Engagierte im Bereich Schöpfungsverantwortung. „Ich möchte durch mein Engagement auf dem Pilgerweg darauf aufmerksam machen, dass eine ressourcenschonende Landwirtschaft einen erheblichen Teil zur Lösung des Problems beitragen kann“, erklärte die Sprecherin der Katholischen Landfrauenbewegung, die mit einer Gruppe Frauen dabei sein wird. Dies könne beispielsweise durch dezentrale Energieversorgung aus regenerativen Quellen geschehen. Weitere Themen, die Halbuer unterwegs ansprechen möchte, sind ein „verantwortlicher Fleischkonsum“ und die Lebensmittelverschwendung.
© Pressestelle Bistum Münster