Der neue Präsident habe keine islamische Agenda. Der muslimische Politiker und frühere General
Muhammadu Buhari
(72) hatte die Wahl gegen den Christen Goodluck Jonathan Anfang April gewonnen.
Von Buhari erwartet sich Kaigama, dass er die Religionsfreiheit im Land garantiert. „Insgesamt sind viele Christen mit dem Ausgang der Präsidentschaftswahlen zufrieden“, sagte der Erzbischof. Der neue Präsident sei auch von vielen Christen gewählt worden, was zeige, dass die Bürger des Landes das Allgemeinwohl verfolgten und die Politik nicht mehr länger allein durch eine ethnische oder religiöse Brille sähen.
„Ich hatte mit General Buhari schon früher persönlichen Kontakt, und er hatte mir in vielerlei Hinsicht versichert, dass er den Islam nicht mehr als das Christentum fördern werde, und ich glaube ihm“, so der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz. Zu den Mitarbeitern und dem politischen Umfeld des neuen Präsidenten zählten auch mehrere Christen.
Kampf gegen Korruption und Terror
Die Kirche erhofft sich vom neuen Präsidenten die Versöhnung der ethnisch und religiös gespaltenen Gesellschaft Nigerias, eine Eindämmung der Korruption und einen effektiven Kampf gegen die Terror-Gruppe Boko Haram. „Ein Präsident mit militärischer Erfahrung, der sich auf den Kampf mit korrupten Offizieren eingelassen hat, könnte den nigerianischen Soldaten bestimmt als moralische Unterstützung dienen“, so Kaigama. Allerdings dürfe man von dem neuen Präsidenten im Kampf gegen Boko Haram auch keine Wunderdinge erwarten. „Er hat keinen Zauberstab, um die Milizen einfach von der Bildfläche verschwinden zu lassen.“
Auch Missio-Präsident Klaus Krämer begrüßte den Ablauf der Wahl. „Nigeria hat seine demokratische Reifeprüfung bestanden, der kritische Übergang nach der Wahl am 28. März vom alten zum neuen Präsidenten in dieser und der vergangenen Woche wurde gewaltlos gemeistert“, kommentierte er die Entwicklung. Der Einsatz der Kirche in Nigeria für den interreligiösen Dialog und gegen die Instrumentalisierung der Religion durch die Politik habe sich ausgezahlt, so Krämer. (KNA/Missio)