In Qariatayn in der Provinz Homs hilft das Kloster Deir Mar Elian mittels Spendengeldern beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern. Für Kinder werden Freizeiten organisiert, Kranken wird medizinisch geholfen. Überall und für alle Menschen in Syrien sei die Not nach vier Jahren Krieg groß, sagt Pater Jacques Mourad, der das Kloster Deir Mar Elian leitet.
Erzbischof: Syrien nicht weiter unter Druck setzen
Kritisch bewerten Kirchenvertreter die Ankündigung von US-Außenminister John Kerry, das Gespräch mit Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad zu suchen. Verhandlungen hätten seit langem stattfinden müssen, sagte der syrisch-katholische Erzbischof von Hassake-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, dem vatikanischen Pressedienst Fides. Syrien dürfe nicht weiter unter Druck gesetzt werden. Zudem müsse verhindert werden, dass „völkerrechtswidrige Militäroperationen über die Grenzen souveräner Staaten hinweg“ gegen Syrien unterstützt würden.
Seit Anfang März bilden die USA sogenannte moderate Rebellen in der Türkei, Jordanien und Saudi-Arabien aus; sie sollen in den Kampf nach Syrien geschickt werden. Nach US-Angaben sollen in den kommenden drei Jahren etwa 15.000 solcher Kämpfer ausgebildet und gegen den IS eingesetzt werden. Die in Istanbul ansässige „Nationale Koalition für oppositionelle und revolutionäre Kräfte in Syrien“ forderte unterdessen mehr Waffen für diese Kämpfer, damit sie gegen die syrische Armee kämpfen und Assad stürzen könnten. Einen „humanitären Waffenstillstand“, wie ihn der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura für Aleppo fordert, lehnt sie ab.
Für die Christen in Syrien sei das keine Option, erklärte auch der katholische Bischof George Abou Khazen aus Aleppo. Der Konflikt könne „erst dann enden, wenn alle, die vom Ausland den Krieg anfachen“, bereit für einen Frieden seien. Er bete für den Erhalt Syriens und um „Gottes Gnade für uns, für die Kirche hier, für alle unsere Freunde und Mitmenschen und auch für die, die Verbrechen im Namen Gottes begehen.“
Von Karin Leukefeld (KNA)