Neben Lindhauer ist die 27-jährige Berlinerin Christina Heuschen von der Bundesleitung der katholischen „Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg“ (PSG) mit dabei. Der 16-jährige Tilmann Sanders aus Leer vertritt den überkonfessionellen „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP). Die 20-jährige Lena Berkey aus Fulda ist Mitglied im „Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (VCP). Aufgrund der Fülle an Terminen sind zwei weitere Delegationen im politischen Berlin unterwegs.
Ins Leben gerufen hatte die Aktion 1986 der Österreichische Rundfunk. 1993 brachen erstmals deutsche Pfadfinder mit einem Glasbehälter nach Österreich auf. Seitdem verteilen die rund 220.000 deutschen Pfadfinder das Licht zu jedem dritten Advent. Der rdp-Vorsitzende Dominik Naab sagte zur diesjährigen Aktion: „Das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem steht für unsere Hoffnung auf Frieden, welche die Menschen christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens verbindet.“
Justizminister verurteilt Pegida-Demonstrationen
Justizminister Maas betonte: „Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt, ein Friedenslicht nach Deutschland zu bringen.“ Unmittelbar vor dem Empfang hat er in einem Statement die
Pegida-Demonstrationen
verurteilt, die gegen eine vermeintliche „Islamisierung des Abendlands“ auf die Straße gehen. Dass Menschen ihre Ressentiments auf dem Rücken von Flüchtlingen auslebten, die alles verloren haben, sei „ganz sicher nicht der Inhalt des christlichen Abendlands“, so Maas.
Versöhnung statt Hass – das liegt auch Christina Heuschen am Herzen. „Vor allem das Schicksal der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge bewegt uns sehr. Wir wollen, dass sie mehr Bildung erhalten und an der Gesellschaft teilhaben können“, betont die Pfadfinderin. Die Licht-Aktion stoße im politischen Berlin auf großes Interesse, sagt Heuschen: „In einigen Ministerien kamen die Mitarbeiter mit eigenen Kerzen vorbei und haben sie am Licht angezündet.“
Was machen wir jetzt mit der Laterne, fragt Minister Maas nach dem Empfang in die Runde. Eine Mitarbeiterin, die das Geschehen verfolgt, überschlägt kurz und meint im Scherz: Bei rund 700 Mitarbeitern könnte man das Licht ja bis zum nächsten Advent jedem Kollegen einen halben Tag auf den Schreibtisch stellen. Maas schmunzelt und kommentiert: „Und wenn es ausgeht, dann muss derjenige halt nach Bethlehem fliegen.“
Von Michael Merten (KNA)
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