Er forderte dazu auf, Terrorismus an der Wurzel zu bekämpfen. „Junge Menschen, die ins Ausland reisen und sich Terror-Organisationen anschließen, kommen oft aus armen Einwandererfamilien und sind desillusioniert, weil sie den Mangel an Integration und Werten empfinden“, so Parolin. Regierungen müssten in diesem Punkt mehr mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um die Gemeinschaften zu identifizieren, die am meisten von Radikalisierung gefährdet seien, und eine zufriedenstellende soziale Integration zu erlangen.
Parolin: Parallele zwischen Terrorismus und Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Parolin zog eine Parallele zwischen dem heutigen Islamisten-Terror und der Zeit totalitärer Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Die UNO sei gegründet nach jener Epoche, „in der eine ähnliche nihilistische Sicht auf die menschliche Würde unsere Welt zu zerstören und zu spalten suchte“. Neuerlich betonte der „Zweite Mann“ des Heiligen Stuhles die „schwere Verantwortung“ heutiger Religionsvertreter, Terror im Namen Gottes zu verurteilen. Dabei zitierte Parolin
Papst Franziskus,
der drei Tage zuvor in Albanien religiös begründete Gewalt mit den Worten gegeißelt hatte, im Namen Gottes zu töten, sei „ein schweres Sakrileg“ und „unmenschlich“.
Nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon haben die beiden größten Terrormilizen in Syrien und im Irak – der Islamische Staat und die Al-Nusra-Front – mehr als 15.000 ausländische Kämpfer rekrutiert. „Diese Gruppen nehmen die Religion in Geiselhaft. Sie repräsentieren nicht den Islam.“ Der Sicherheitsrat tagte am Rande der UN-Generaldebatte, zu der Vertreter aus allen 193 UN-Staaten nach New York gekommen sind sowie aus sogenannten Beobachterstaaten wie dem Vatikan, Palästina und der EU.