
Misereor eröffnet Fastenaktion in Berlin
Die diesjährige Fastenaktion des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor wird am Sonntag in Berlin eröffnet. Auftakt ist um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Kreuzberger Kirche Sankt Marien Liebfrauen, den die ARD direkt überträgt, wie der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki am Mittwoch ankündigte. Er leitet die Feier zusammen mit Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Auch Bischöfe aus dem afrikanischen Uganda nehmen teil, dem Beispielland der Fastenaktion 2014. Der ARD-Fernsehgottesdienst kann zeitgleich auf katholisch.de angesehen werden.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die diesjährige Fastenaktion des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor wird am Sonntag in Berlin eröffnet. Auftakt ist um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Kreuzberger Kirche Sankt Marien Liebfrauen, den die ARD direkt überträgt, wie der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki am Mittwoch ankündigte. Er leitet die Feier zusammen mit Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Auch Bischöfe aus dem afrikanischen Uganda nehmen teil, dem Beispielland der Fastenaktion 2014. Der ARD-Fernsehgottesdienst kann zeitgleich auf katholisch.de angesehen werden.
Woelki bezeichnete den Kampf gegen Armut und Hunger weltweit als wichtiges Anliegen der Kirche. Die am Aschermittwoch beginnende Fastenzeit sei auch ein Ansporn, darüber nachzudenken, dass der Überfluss der reichen Länder oft mit dem Hunger der armen verbunden sei. Spiegel betonte, auf diesen Zusammenhang solle auch das diesjährige Misereor-Motto „Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen“ verdeutlichen. Wer in Deutschland billige Kleidung und Lebensmittel kaufe, könne dies nur wegen der ungerechten Löhne und Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern. Mit der Aktion ruft das Hilfswerk auch dazu auf, die Agrarpolitik und die Handelsbedingungen zu ändern.

Aufruf zu kritischem Konsum
„In unserer Welt gibt es sehr viele Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und dem Leben der armen Menschen“, erklärte Spiegel mit Blick auf das Motto der diesjährigen Fastenaktion. Einige seien unmittelbar sichtbar, zum Beispiel Lebensmittel, die im Süden produziert würden, wie Kaffee, Schokolade oder Obst und Gemüse. Andere Zusammenhänge erschlössen sich nur indirekt, wie die Herkunft einzelner Rohstoffe in Produkten. „Das heißt auch hier die Frage zu stellen, wie diese Rohstoffe unter welchen Bedingungen produziert und eingekauft werden. Hier können wir als Konsumentinnen und Konsumenten kritisch nachfragen, woher die Dinge kommen, um deutlich zu machen, dass es uns interessiert“, forderte der Misereor-Hauptgeschäftsführer auf.
Im Rahmen der Misereor-Aktion findet am 6. April in allen katholischen Sonntagsgottesdiensten eine Kollekte statt. Im vergangenen Jahr erbrachte sie 16 Millionen Euro. Zusammen mit Zuschüssen des Bundes und der deutschen Diözesen fördert Misereor damit 2.400 Projektpartner in 92 Ländern weltweit. So unterstützt das Hilfswerk Programme für Kleinbauern in Uganda, wie Harriet Cynthia Nakasi vom Erzbistum Kampala erklärte. Sie sollen den Anbau von Klimawandel-geeigneten Feldfrüchten, deren Vermarktung und die politische Interessenvertretung der Bauern fördern. (lek mit KNA)