Venro: Recht auf soziale Sicherheit umsetzen
Nichtregierungsorganisationen mahnten die Politik unterdessen zu mehr Engagement. So forderte der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (
Venro
) die neue Bundesregierung dazu auf, das Recht auf soziale Sicherheit zu einem Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zu machen. „Ohne den Aufbau sozialer Sicherungssysteme können Armut nicht überwunden und soziale Menschenrechte nicht verwirklicht werden“, sagte der Venro-Vorstandsvorsitzender Ulrich Post am Montag in Bonn.
Soziale Sicherheit sei nötig, um für alle einen angemessenen Lebensstandard als Rechtsanspruch durchzusetzen und den Zugang zu Ernährung, Gesundheitsversorgung, Bildung und politischer Teilhabe zu garantieren. „Soziale Sicherheit ist kein Almosen, sondern ein Menschenrecht. Dazu sind staatliche Strukturen erforderlich, die auch das Einklagen dieses Rechts ermöglichen“, betonte Post.
Misereor: Menschenrechtsverletzungen in Bolivien
Das
katholische Entwicklungshilfswerk Misereor
erinnerte daran, dass es trotz der UN-Deklaration weltweit immer noch tagtäglich zu Menschenrechtsverletzungen käme. Yolanda Herrera, Beraterin für Misereor in Bolivien, betonte zwar, dass alle Artikel der Menschenrechtserklärung in der bolivianischen Verfassung verankert seien. Doch zwischen Theorie und Praxis bestehe eine große Kluft. „Die Rechte der indigenen Völker werden verletzt und auch der Zugang zu einem funktionierenden Rechtssystem ist nicht gewährleistet“, beklagte die Präsidentin der Menschenrechtsorganisation APDHB. Auf Einladung des Auswärtigen Amts ist die Misereor-Beraterin derzeit zusammen mit weiteren Menschenrechtsverteidigern aus Lateinamerika zu Besuch in Berlin.
Missio-Gottesdienst zum Tag der Menschenrechte
Das Internationale katholische Missionswerk
Missio in Aachen
hat anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember zu einem Gottesdienst in die Aachener Kirche St. Foillan eingeladen. Dort stellt das Hilfswerk sein neues Gottesdienstformat
Aktion Lebenszeichen
vor, bei dem die Schicksale von vier bedrängten Christen aus Pakistan, Ägypten, Nigeria und Indonesien im Mittelpunkt stehen. Die Gottesdienstbesucher können mit Materialien von Missio spirituelle Solidarität mit diesen Christen zeigen und sich gleichzeitig über das Menschenrecht Religionsfreiheit informieren.
Der internationale Tag der Menschenrechte erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948. In 30 Artikeln verständigte sich die Staatengemeinschaft darin über Rechte, die jedem Menschen zustehen, „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“.
Von Lena Kretschmann (mit Material von kna)