Papst: Schiffsunglück ist „eine Schande“
Franziskus selbst zeigte sich unterdessen entsetzt vom tragischen Schiffsunglück. Dieses sei eine „Schande“, für die sich die Welt schämen sollte. „Wenn wir von Frieden und einer unmenschlichen Weltwirtschaftskrise sprechen, die ein Symptom für fehlenden Respekt gegenüber dem Menschen ist, dürfen wir die vielen Opfer des erneuten Schiffsunglücks heute im Meer vor Lampedusa nicht vergessen“, sagte er bei einer Audienz am Donnerstag. „Es ist eine Schande. Bitten wir Gott für die Toten, für die Männer, Frauen und Kinder, für die Familienangehören, für alle Flüchtlinge“, sagte er bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. Jahrestags der Friedens-Enzyklika „Pacem in terris“ von Johannes XXIII.
„Vereinen wir unsere Anstrengungen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen. Nur eine entschlossene Zusammenarbeit aller kann zur Vorbeugung beitragen“, forderte der Papst die Weltgemeinschaft auf.
Erzbischof Schick erschüttert
Auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zeigte sich betroffen von der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa. Seine Trauer gelte den Getöteten, sein Mitleid deren Angehörigen, sagte Schick am Donnerstag in Bamberg. Der für Fragen der Weltkirche zuständige Bischof rief dazu auf, endlich zu verhindern, dass Menschen sich mit Schlepperbanden einließen und auf solche Schiffe stiegen. Vor allem aber müssten die Lebensbedingungen in den Ursprungsländern der Flüchtlinge verbessert werden.
Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta ließ am Donnerstagabend über Twitter mitteilen, er habe das Kabinett zu Beratungen über einen nationalen Trauertag zusammengerufen. (KNA)