Die zentralen Botschaften des damaligen Papstes Johannes XXIII. hätten heute nicht an Aktualität verloren. Der Staat müsse auch die Teilhabe aller Glieder der Gesellschaft an den geistigen Gütern ermöglichen. „Nach der Enzyklika versagt der Staat, wenn wirtschaftlicher nicht mit sozialem Fortschritt einhergeht“, so Erzbischof Schick. Dies werde auch heute zum Beispiel in Lateinamerika und Asien deutlich, wo ökonomische Wachstumsraten nicht automatisch dem Gemeinwohl dienten.
Mitten im Kalten Krieg hatte der Papst 1963 deutlich gemacht, dass Konflikte nicht mit Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen seien. Außerdem betonte er die Beachtung der Menschenrechte als notwendige Konsequenz des christlichen Verständnisses vom Menschen. Johannes XXIII. forderte außerdem ein Verbot der Diskriminierung von Rassen und Minderheiten, eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zum Abbau von Ungleichgewichten, die Aufnahme von Flüchtlingen sowie die weltweite Abrüstung insbesondere von Atomwaffen. All dies sei heute angesichts der Krisenherde in der Welt brandaktuell, sagte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz ist.