
„Er soll die Welt verjüngen“
Er soll die Welt verjüngen“, neue Hoffnung schenken und „prophetische und barmherzige“ Stimme sein – so seien die Erwartungen der Gläubigen des großen asiatischen Kontinents an den neuen Papst. Dies teilt der Franziskanerpater, Nithiya Sagayam, Sekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) am Mittwoch dem Missionspressedienst Fides mit.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Er soll die Welt verjüngen“, neue Hoffnung schenken und „prophetische und barmherzige“ Stimme sein – so seien die Erwartungen der Gläubigen des großen asiatischen Kontinents an den neuen Papst. Dies teilt der Franziskanerpater, Nithiya Sagayam, Sekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) am Mittwoch dem Missionspressedienst Fides mit.
„Der neue Papst“, so Pater Sagayam, „wird die ‚Welt verjüngen müssen‘, nicht nur die katholische Kirche. Die Welt hat die Hoffnung in die katholische Kirche nicht verloren. Doch die Kirche gründet auf dem Evangelium. Im Mittelpunkt der Sendung der Kirche steht Christus, nicht das Kirchenrecht oder Predigten. Es ist wichtig, dass die Kirche nicht als Organisation empfunden wird, die sich mit Fragen des Geldes und der Macht befasst, sondern dass sie den Aufschrei und die Ängste der Menschen hört, insbesondere der Armen und Ausgegrenzten.“
Nach außen gewandt statt selbstbezogen
Dabei bezieht sich der Ordensmann auch auf das Konzilsdokument Gaudium et Spes : „Die Stimme des Papstes sollte die Stimme der Welt sein: oft wird die Kirche als Einrichtung gesehen, bei der Themen wie Empfängnisverhütung, homosexuelle Ehen, Priesterweihe von Frauen und die Messe in lateinischer Sprache im Mittelpunkt stehen. Die Energie, die auf solche Fragen verwendet wird, ist übertrieben im Vergleich zu anderen wichtigen Problemen der Welt: Gewalt, Kriege, Waffenindustrie, Diskriminierung und Ausbeutung der Armen und Ausgegrenzten. Die asiatischen Völker wünschen sich eine Kirche, die sich nicht mit ihren eigenen Problemen befasst, sondern nach außen gewandt ist und die Botschaft Christi in alle Bereiche einfließen lässt, mit denen sich die Welt konfrontiert sieht, darunter auch Armut und Unterdrückung. Die Lehre des neuen Papstes soll der Kirche helfen, sich von der Versuchung der Selbstbezogenheit zu entfernen und sich auf den Spuren des Zweiten Vatikanischen Konzils deren Freuden und Ängsten der Völker in der Welt zu nähern.“
Blick auf die jungen Kirchen in Asien, Afrika und Lateinamerika richten
„Heute“, so der Franziskanerpater, „sind in der jungen Kirche Signale der Vitalität sichtbar. Auf jeden Fall muss der neue Papst, wo immer er auch herkommt, der Sprache der jungen Kirchen in Asien, Afrika und Lateinamerika besondere Aufmerksamkeit widmen. Die Welt erwartet vom neuen Papst, dass er weltkirchlich denkt, dass er eine prophetische und barmherzige Leitfigur für die ganze Welt ist“. Schließlich, solle der Papst „das Gewissen der Politiker in aller Welt ansprechen: Dies ist eine wichtige Rolle, die er ausüben sollte, und aus diesem Grund wünschen wir uns, dass auch die Beziehungen zu anderen Religionsführen in aller Welt stark sein werden“.