Was genau bedeutet nun der sperrige Begriff „entwicklungsbezogene Politikkohärenz“ eigentlich? Direkt zu Beginn des Dossiers bringt Dr. Guido Ashoff, Abteilungsleiter im Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn, Licht ins Dunkel: Der abstrakte Terminus werde schnell konkret, „wenn man sich klar macht, dass nicht nur Entwicklungspolitik, sondern auch andere Politiken das Leben der Menschen in den Partnerländern des Südens beeinflussen und auch schädigen können. Politikkohärenz für Entwicklung bedeutet, dass alle Politiken eine Mitverantwortung für Entwicklung haben“, so Ashoff.
Mit den Fragen, wie sich entwicklungsbezogene Politikkohärenz erhöhen lässt und warum es so schwierig ist, mehr Kohärenz herzustellen, beschäftigt sich die GKKE schon seit 2002. Insgesamt zehn „Kohärenzberichte“ hat die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung inzwischen vorgelegt und damit das Kohärenzanliegen immer wieder in den entwicklungspolitischen Diskurs eingebracht. Das Dossier „Politikkohärenz für Entwicklung“ dient dazu, dieses „sperrige Thema“ nicht nur dem Fachpublikum, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.