Gemeinsam für den Aufbau von Trauma-Zentren
Bei seinem Einsatz für Frieden im Kongo wird der Erzbischof vom Internationalen Katholischen Hilfswerk Missio in Aachen unterstützt, das ihn für den Weimarer Menschenrechtspreis nominiert hat. „Mit Spenden aus Deutschland hilft Missio dem Erzbischof und seinen Teams in dieser Krisenregion beim Aufbau von Trauma-Zentren“, berichtete Missio-Präsident Prälat Krämer. „Eine solche psychologisch-seelsorgerische Betreuung ist auch deshalb so notwendig, weil beispielsweise Massenvergewaltigungen von Frauen, Männern und Kindern als eine Art Kriegswaffe von allen Konfliktparteien eingesetzt wird.“
Im Visier der Rebellen
Erzbischof Maroy spricht seit Jahren offen über die Ursachen des Krieges und die Verstrickungen der westlichen Welt darin. Durch seine Friedensmission ist er selbst ins Visier der Kriegstreiber geraten. Bei einem Angriff von Rebellen auf das Bischofshaus verfehlte eine Kugel nur knapp den Kopf des katholischen Geistlichen, der seit 2006 Erzbischof von Bukavu ist. In den vergangenen Jahren wurden mehrere seiner Mitarbeiter entführt und getötet. Auf offener Straße war sein Vorgänger Erzbischof Christophe Munzihirwa erschossen worden.
Blutiger Handel mit Coltan
Das bitterarme Land Kongo gehört zu den rohstoffreichsten Staaten der Welt. Diamanten und Gold kommen von hier. Eine wahre Schatzgrube sind die Coltan-Minen im Osten. Dieses seltene Erz wird für die Herstellung von Mobiltelefonen benötigt. Erzbischof Maroy klagt an, dass die Rebellen gezielt jene Gebiete erobern, in denen das wertvolle Coltan zu finden sei. Vergewaltigungen würden als Waffe eingesetzt, um die Familien aus den Abbaugebieten zu vertreiben. So fliehen die Menschen aus ihren Dörfern. Dann können die Bodenschätze ausgebeutet und illegal exportiert werden. Über geheime Kanäle wird das Coltan unter Weltmarktpreisen angeboten. Mit den Gewinnen werden Waffen gekauft und der Krieg finanziert. „Wenn man weiß, dass man Coltan verwendet oder kauft, für das eine ganze Dorfgemeinschaft niedergemetzelt worden ist, dann muss uns das zum Umdenken bringen und dieser illegale Handel muss eingestellt werden“, fordert Erzbischof Maroy.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.missio-hilft.de
und
www.menschenrechtspreis.de
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