„Was bisher erreicht worden ist, ist angesichts der vielen Menschen, die schon heute aufgrund der Erderwärmung ihre Ernten nicht mehr einfahren und ihre Kinder ernähren können, erschreckend wenig“, erklärte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Das Zeitfenster für internationalen und wirksamen Klimaschutz werde immer knapper. 2015 müssten die Emissionen weltweit sinken. Heute steigen sie jedoch rasanter denn je. „Diese große Herausforderung muss Ansporn sein. Die Vertragsstaaten müssen nun erst recht alles daran setzen, bis 2015 ein wirksames Klimaschutzabkommen zu verabschieden. Dieses müsse die Weltgemeinschaft dazu verpflichten, die Menschen, die unter dem bereits stattfindenden Temperaturanstieg leiden, zu unterstützen“, so Spiegel.
Als Meilenstein müsse das Kyoto-Protokoll in Doha in eine zweite Phase überführt werden. Dieses umfasst Klimaschutzverpflichtungen der Industrieländer, die USA ausgenommen. „Die Industrieländer müssen voran gehen, da sie historisch eine große Verantwortung für den Klimaschutz haben und über ausreichend finanzielle und technische Mittel für den Klimaschutz verfügen. Aber um das 2-Grad-Ziel zu erreichen, müssen auch die Schwellenländer einen umfassenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das werden sie jedoch nur wollen, wenn die Ziele der Industriestaaten im Kyoto-Protokoll angemessen hoch sind und die vielen Schlupflöcher gestopft werden“, so Spiegel.