
Bischof Meier würdigt das Erste Ökumenische Konzil als Fundament der heutigen Ökumene
Bonn ‐ Ökumene im Zeichen der Einheit: In Bonn würdigte Bischof Meier die historische und gegenwärtige Relevanz des Konzils von Nizäa – und fordert die Verständigung auf ein gemeinsames Osterdatum.
Aktualisiert: 12.06.2025
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Anlässlich des Namenstags von Patriarch Bartholomaios I. hat die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland am vergangenen Dienstag zu einem feierlichen Empfang in die Metropolitankathedrale Agia Trias in Bonn eingeladen. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag von Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der die ökumenische Bedeutung des Konzils von Nizäa (325 n. Chr.) in den Fokus rückte.
Unter dem Titel „Mut aus Nizäa: Das Erste Ökumenische Konzil und der Dialog der Kirchen heute“ beleuchtete Bischof Meier die bleibende Relevanz der Konzilsbeschlüsse für den interkonfessionellen Dialog. Besonders das Glaubensbekenntnis von Nizäa sei „bis heute zentral für das Leben vieler christlicher Traditionen“, betonte Meier. Theologisch sei es geprägt durch „Christologie, Bekenntnis, Synodalität und Osterdatum“. Die Proklamation der Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater („Homooúsios to Patrí“) bezeichnete er als einen grundlegenden Meilenstein der christlichen Theologie.
Bischof Meier würdigte in seiner Rede auch das Wirken des Ökumenischen Patriarchen: Dieser sei „zweifelsohne eine der wichtigsten Persönlichkeiten der heutigen Christenheit“, nicht nur kraft seines Amtes, sondern auch durch seinen „unermüdlichen, mutigen, zukunftsweisenden Einsatz für seine Kirche, für die Ökumene, für eine gerechte, friedliche Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung“.
Mit Blick auf die Zukunft zeigte sich Meier zuversichtlich: Man dürfe sich „noch auf den Weg freuen, den Patriarch Bartholomaios gemeinsam mit dem neugewählten Bischof von Rom, Leo XIV., gehen wird, einen Weg, der in Nizäa beginnt“.
Neben historischen Rückblicken hob Meier auch aktuelle Herausforderungen hervor. So warb er eindringlich für eine ökumenische Einigung auf ein gemeinsames Osterdatum. „Die Zeit ist reif, der Wille ist da“, sagte er. „Es wäre schade, würden wir auch diesmal die Chance verpassen, ein für alle Mal ein gemeinsames Osterdatum festzulegen.“
Mit Verweis auf aktuelle lehramtliche Texte – unter anderem auf die Fastenbotschaft 2025 von Papst Franziskus sowie auf das neue Dokument der Päpstlichen Internationalen Theologischen Kommission – unterstrich Meier die Bedeutung einer „christozentrischen Ökumene“. Kirche könne nur dann zukunftsfähig sein, wenn sie Jesus Christus in den Mittelpunkt stelle, so seine Botschaft.
Abschließend dankte der Augsburger Bischof der gastgebenden Metropolie und Metropolit Augoustinos für deren „großartiges ökumenisches Zeugnis“ und würdigte Patriarch Bartholomaios als „großen Diener der Einheit“.
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