Weihbischof Lohmann: Ohne eine intakte Schöpfung können wir kein „Leben in Fülle“ haben
Bonn ‐ Heute begeht die Kirche den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Mit Blick auf die Klimakatastrophe fordert Umwelt-Bischof Lohmann ein entschiedenes Gegensteuern.
Aktualisiert: 01.09.2023
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Am 1. September begeht die Kirche jedes Jahr den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, an dem in christlichen Kirchen liturgisch die Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober) beginnt. In einer Erklärung zu dem Gedenktag betonte Umweltbischof Rolf Lohmann, es stehe in unser aller Verantwortung als Kinder Gottes, die Erwärmung des Klimas und die Zerstörung der Natur zu stoppen, sowohl als Einzelne als auch als ganze Menschheitsfamilie.
Zudem sprach sich Lohmann, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig ist und der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen vorsitzt, für einen aktiven Einsatz zugunsten des Klimaschutzes aus. „Ich unterstütze daher ausdrücklich den Aufruf zum Globalen Klimastreik am 15. September 2023. Für die Bewahrung der Schöpfung bedarf es des Dialogs und des gemeinsamen Engagements. Je mehr Menschen sich öffentlich und friedlich für den Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität aussprechen, desto eher können wir der Sorge um die Schöpfung gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft Ausdruck verleihen. Es ist gut, wenn wir innerhalb der Kirche und in der ganzen Gesellschaft daran erinnern und der Verantwortung aller Menschen Rechnung tragen“, so der Umwelt-Bischof.
Mit Blick auf das diesjährige Motto der Schöpfungszeit, „Damit ihr das Leben in Fülle habt“ (Joh 10,10), führte er aus: „Fest steht, dass wir immer schnellere und heftigere Veränderungen der Natur erleben werden, wenn wir in unserem Verhältnis zur Schöpfung nicht schnellstmöglich einen radikal anderen Weg einschlagen. Im Christentum ist „das Leben in Fülle“ wesentlich mit einer inneren Umkehr verknüpft. In unserer Verantwortung vor Gott müssen wir das Wohl der ganzen Schöpfung anstreben und unseren Lebensstil ändern. Ohne eine intakte Schöpfung nützen uns weder wirtschaftlicher Profit noch technischer Fortschritt. Dann können wir kein „Leben in Fülle“ haben und Gerechtigkeit und Frieden versiegen wie das Wasser.“
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In der Schöpfungszeit wird insbesondere an die christliche Verantwortung für die Welt, für das Klima, die Umwelt und die Biodiversität erinnert.
weltkirche.de/dbk