Nach Ausschreitungen in Huwara

Tausende Israelis spenden für Opfer von Siedlergewalt

Jerusalem ‐ Nach einem Terroranschlag war es um die palästinensische Stadt Huwara zu massiver Gewalt gekommen. Nach Ausschreitungen israelischer Siedler spenden nun tausende Israelis für deren Opfer.

Erstellt: 28.02.2023
Aktualisiert: 28.02.2023
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Tausende Israelis sind einem Aufruf des israelischen Politikers Jaja Fink (Arbeiterpartei) gefolgt und haben für die palästinensischen Opfer der Gewalt israelischer Siedler in Huwara im besetzten Westjordanland gespendet. Fink rief zu der Aktion auf mit den Worten, „alle, die Israel lieben und den Glauben an die Menschheit nicht verlieren wollen“, seien eingeladen, „den unschuldigen Bewohnern zu helfen, deren Häuser bei den Unruhen“ beschädigt wurden. Bis Dienstagmittag kamen bei einer am Montagmorgen lancierten Online-Crowdfunding-Kampagne bisher knapp 325.000 Euro zusammen.

Fink begründete seine Initiative damit, dass er sich „als religiöser Mensch, als Jude und als Zionist gezwungen“ sehe, etwas zu unternehmen. Als Reservist habe er im vergangenen Jahr 50 Tage damit verbracht, Israelis vor Terroristen zu schützen. Die Spendenkampagne sehe er „als eine zivile Rettungsaktion“. Die Kampagne widmete er den beiden bei einem Terroranschlag am Sonntag in Huwara getöteten Israelis.

Nach dem Terroranschlag war es in Huwara zu massiver Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser und palästinensisches Eigentum gekommen. Dabei wurde ein Palästinenser erschossen, weitere einhundert wurden verletzt. In mehreren palästinensischen Orten wurden Häuser und Fahrzeuge in Brand gesteckt.

KNA