Priester in Nicaragua wegen Verschwörung verurteilt
Managua ‐ Immer wieder prangern Kirchenleute im zentralamerikanischen Nicaragua die schwierige Menschenrechtslage im Land an. Mit Óscar Benavides wurde nun der erste einer Reihe inhaftierter Priester verurteilt.
Aktualisiert: 17.01.2023
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In Nicaragua hat ein Gericht den katholischen Priester Óscar Danilo Benavides Davila der „Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität“ für schuldig befunden. Die Richter in Managua verurteilten ihn zudem wegen der Verbreitung falscher Nachrichten. Die Staatsanwaltschaft fordert laut einem Bericht der Tageszeitung „La Prensa“ vom Montag (Ortszeit) nun acht Jahre Haft für den Geistlichen.
Benavides ist damit der erste rechtskräftig verurteilte katholische Geistliche aus einer Reihe von inhaftierten regierungskritischen Priestern, denen das sandinistische Regime noch den Prozess machen will. Prominentester Inhaftierter ist der Bischof von Matagalpa, Rolando Alvarez, der noch auf einen Termin für seinen Prozess wartet. Er lehnte Medienberichten zufolge das Angebot ab, ins Exil zu gehen.
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Nicaragua erlebt seit Jahren eine schwere innenpolitische Krise. Bei landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Inzwischen sind über 1.300 Nichtregierungsorganisationen verboten worden. Der Weihbischof von Managua, Silvio Baez, befindet sich nach Morddrohungen im Exil.
KNA